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Erfolg der „Dubai Debates“ übertrifft jede Erwartung

KAS-Regionalprogramm Golf-Staaten organisiert hochkarätiges Expertenpanel zur politischen Zukunft der arabischen Welt

Mit den neu etablierten „Dubai Debates“ eröffnete das KAS Regionalprogramm Golf-Staaten in Partnerschaft mit bridgemedia und CNN erstmals eine neue Dimension der Expertendebatte in Dubai: Über 120 anwesende Zuhörer, darunter führende nationale und internationale Analysten und Journalisten, folgten der intensiven Diskussion zum Thema „After the Arab Awakening: Opportunities und Challenges for a New Arab World“. Zuhörer und Teilnehmer des hochkarätig besetzten Panels tweeteten die Geschehnisse live und erreichten damit über 15.000 Twitter-Nutzer (#DD2).

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Dalia Mogahed, Meinungsforscherin, Direktorin des Abu Dhabi Gallup-Center und laut Arabian Business Magazine die „einflussreichste Frau der arabischen Welt“, Shadi Hamid, Forschungsdirektor am Brookings Doha Center, Tarik Yousef, Dekan der Dubai School of Government und Abdel Bari Atwan, Chefredakteur der Zeitung „Al-Quds Al-Arabi“ (London) lieferten sich eine kontroverse Diskussion von außerordentlicher Qualität. In sechs verschiedenen Segmenten ist die Diskussion auf www.dubaidebates.com zu sehen und wird über CNN.com vermarktet. Sie wird durch Video- und Skype-Beiträge verschiedener Experten ergänzt.

 

Moderator Dr. Matt J. Duffy von der Zayed Universität in Abu Dhabi eröffnete die Veranstaltung mit der Frage, ob der arabische Frühling vorbei sei. Die Panelisten waren sich in ihrer Beurteilung größtenteils einig: die Situation der Menschen habe sich nicht verändert, aber die Menschen haben die Angst verloren, sich aufzulehnen. Daher werde der begonnene Veränderungsprozess noch lange anhalten. Tarik Yousef erklärte: „Die Revolution ist ein Quantensprung, dessen Dynamik noch lange bestehen bleiben wird.“

Ein weiteres zentrales Thema der Debatte war die Frage nach der Zukunft Ägyptens. Abdel Bari Atwan erklärte, dass Ägypten zwar kurzfristig einen sehr steinigen Weg vor sich habe: eine hohe Arbeitslosenquote und des Verhältnis zwischen dem Militär und den revolutionären Kräften seien große Herausforderungen. Langfristig allerdings, so Dr. Atwan, sei er zuversichtlich, dass Ägypten einer wirtschaftlich erfolgreichen Zukunft entgegensehe und seine Führungsrolle in der arabischen Welt zurückgewinnen könne. Shadi Hamid erwartet, dass die Muslimbruderschaft weiter an Bedeutung gewinnen und aus den Wahlen im kommenden Herbst als Sieger hervorgehen werde – entgegen den ursprünglichen Erwartungen des Westens, der die Revolution als eine rein säkulare Bewegung fehlinterpretiert habe. Daher müsse der Westen schnellstens einen Dialog mit muslimischen Gruppierungen aufnehmen, um sie besser zu verstehen und eine Zusammenarbeit zu ermöglichen. Nach Meinung von Tarik Yousef sei es egal, welche Gruppierung demokratisch gewählt an die Macht komme, solange Rechtsstaat, Gewaltenteilung und Demokratie gewährleistet seien, die jeglichen Extremismus verhindern könne. Dalia Mogahed wies auf die Gefahr hin, die eine chaotische Entwicklung in Ägypten für die Stabilität der gesamten Region haben könnte.

 

Heftig diskutiert wurde die Rolle des Westens und insbesondere der USA im arabischen Demokratisierungsprozess. Laut Shadi Hamid sind die USA bisher weit hinter den Erwartungen der arabischen Welt zurückgeblieben und hätten sich erst nach dem Erfolg der Revolution in Tunesien und Ägypten hinter die Bewegung gestellt. Die arabische Welt erhoffe sich amerikanische Unterstützung und es sei noch nicht zu spät für Amerika, seine demokratische Führungsrolle auch in der arabischen Region wieder herzustellen. Der Wille sei in Washington sicherlich vorhanden, da „Amerika nicht auf der falschen Seite der Geschichte stehen will.“ Abdel Bari Atwan widersprach dem vehement. Er sei davon überzeugt, dass der Westen keinerlei Interesse an funktionierenden Demokratien in arabischen Ländern habe. Die USA handele ausschließlich in Eigeninteresse im Hinblick auf Rohstoffe und Israel. Abmachungen mit autokratischen Systemen würden dies vereinfachen.

 

Das Panel war sich jedoch darüber einig, dass die Etablierung demokratischer Regierungen langfristig zur wirtschaftlichen Entwicklung der Länder beitragen wird. Dalia Mogahed erklärte, dass gesellschaftliche Stabilität und Unternehmertum eng miteinander verbunden seien. Sobald stabile Strukturen aufgebaut seien, könnten stärkere wirtschaftliche Aktivitäten auch zu größerem Wohlstand führen.

 

Das Format der Veranstaltung war ein voller Erfolg. „Die jüngsten Entwicklungen in der arabischen Welt haben uns gezeigt, dass immer mehr Menschen das Weltgeschehen live über die neuen Medien, wie Twitter, Blogs und Facebook, verfolgen und selbst mitgestalten“, sagte Thomas Birringer, Leiter der Regionalprogramms Golf-Staaten. „Wir haben über diese Kanäle ein Publikum erreicht, das nie in einen Saal gepasst hätte.“ Trotzdem war der Saal überfüllt. 70 Prozent der über 120 Zuschauer hatten sich bereits über die eigens eingerichtete Webseite DubaiDebates.com angemeldet. Auf der Facebook-Page der KAS wurde über die Veranstaltung berichtet.

Auch die regionale Presse griff das Thema auf. Der Artikel ist über nebenstehendem Link abrufbar.

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Kontakt

Philipp Dienstbier

Philipp Dienstbier

Leiter des Regionalprogramms Golf-Staaten

philipp.dienstbier@kas.de +962 6 59 24 150
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26. Juni 2011
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Abu Dhabi Vereinigte Arabische Emirate

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