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Veranstaltungsberichte

Generationenvertrag für den Frieden

Am 12. Juni fand das erste Treffen des Projekts “Generationenvertrag für den Frieden” statt, das von der Korporation Siglo XXI in Zusammenarbeit mit der Konrad-Adenauer-Stiftung organisiert wurde.

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Mit dieser Initiative soll auf der Basis von Dialogen und gemeinsamen Reflexionen ein neuer Weg in Richtung Frieden gefunden werden. Das Projekt wurde aus der Idee zweier junger Männer geboren, die unterschiedlichen politischen Lagern angehören und die zumindest indirekt Opfer des bewaffneten Konflikts in Kolumbien sind: Einerseits José Jaime Uscátegui, Sohn eines hochrangigen Militärs der zu einer langjährigen Haftstrafe wegen Unterlassung im Falle des 1997 von Paramilitärs verübten Massakers von Mapiripán verurteilt wurde. Und auf der anderen Seite José Antequera, Sohn des ehemaligen Parteiführers der linksorientierten Partei Unión Patriótica. Diese Partei wurde 1985 von verschiedenen demobilisierten Guerrilla-Gruppen als politisch legale Alternative gegründet. Antequeras Vater wurde 1989 auf Befehl von Paramilitärs ermordet. Uscátegui ist momentan Sekretär für internationale Beziehungen der konservativen Partei (Partido Conservador) in Kolumbien, während Antequera als Berater des Zentrums für Erinnerung, Frieden und Versöhnung (Centro de Memoria, Paz y Reconciliación) tätig ist.

Die Veranstaltung begann mit den einleitenden Worten des Repräsentanten der KAS in Kolumbien, Dr. Hubert Gehring. Er betonte, wie wichtig solche Projekte für eine pluralistische Demokratie, den gesellschaftlichen Dialog und die Förderung der demokratischen Institutionen seien. Diese Themen seien gleichzeitig Leitprinzipien der Konrad-Adenauer-Stiftung und stellten einen Grossteil ihrer 40-jährigen Arbeit in Kolumbien dar.

Im Anschluss bedankten sich die Gründer dieser Initiative, José Jaime Uscátegui und José Antequera, bei der KAS und der Corporation Pensamiento Siglo XXI für ihre Unterstützung. Beide betonten, dass ein Generationenvertrag nur durch einen ständigen Dialog und gemeinsame Anstrengungen zustande kommen und damit zum Frieden in Kolumbien beitragen könne.

Daher luden sie auch andere Jugendliche ein, die in sich in einer ähnlichen Situation befinden und an diesem Tag anwesend waren, sich an ihrem Projekt zu beteiligen: Zum Beispiel María José Pizarro, Tochter des ehemaligen Kommandeurs der Bewegung M-19, Carlos Pizarro Leóngómez. Nach seiner Wiedereingliederung in das Zivilleben wurde Carlos Pizarro Leóngómez im Jahr 1990 für die Partei „Movimiento Político Alianza Democrática M-19“ als Präsidentschaftskandidat aufgestellt und während des Wahlkamps ermordet; oder Juan Sebastián Lozada, der gemeinsam mit seiner Mutter und seinem älteren Bruder mehr als drei Jahre lang Geisel der FARC war.

Während des Treffens hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, ihre Erfahrungen als direkt oder indirekt Betroffene des bewaffneten Konflikts in Kolumbien auszutauschen. Gleichzeitig sollte der Konflikt auch aus einer neuen Perspektive betrachtet werden und andere Themen wie z.B. der Umweltschutz und die Landwirtschaft miteinbezogen werden, die eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des Konflikts spielen könnten.

Bei einem abschließenden Feedback forderten die Redner die Anwesenden dazu auf, dieses Projekt in den verschiedenen Städten des Landes zu unterstützen, wo ähnliche Veranstaltungen stattfinden werden, damit sich die Bürger in den Regionen auch zu dem Projekt äußern können. Schließlich seien es die Buerger, die den Konflikt aus nächster Nähe erlebten und daher einen wichtigen Beitrag zum Generationenvertrag leisten könnten.

Geplant ist, bei öffentlichen Diskussionsforen weitere Ideen für die Gestaltung eines dauerhaften Friedens und einer nationalen Aussöhnung zu sammeln.

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Kolumbien Kolumbien