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Veranstaltungsberichte

Reintegration und Deradikalisierung von Opfern des IS-Terrors

KAS und Yahad in Unum unterstützen traumatisierte Jesiden in Kurdistan-Irak

Einer der Hauptschauplätze der Gräueltaten des Islamischen Staates (IS) war die Region Sindschar im Norden des Irak. Hier verübte der IS Genozid an der jesidischen Bevölkerung des Landes, nachdem er das Gebiet rund um das Sindschar Gebirge im August 2014 eingenommen hatte. Während die meisten Einwohner die Gegend verließen, kehren seit der Befreiung durch die Peschmerga, mehr als ein Jahr später, einige Binnenflüchtlinge aus den Lagern zurück.

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Es ist essentiell, den Opfern des IS-Terrors, die traumatisiert von Missbrauch und Versklavung zurückkehren, bei der mentalen Genesung und der Reintegration in die Gesellschaft zu helfen. Dies dient nicht nur den Individuen selbst, sondern auch ihren Angehörigen und dem friedlichen Zusammenleben in der Gemeinde. Ohne eine erfolgreiche Reintegration, Deradikalisierung und Aussöhnung zwischen Jesiden und Muslimen in der Region wird nachhaltig kein Frieden zustande kommen können.

Um besonders die weiblichen und jugendlichen IS-Opfer auf ihrem Weg zurück in ein normales Leben zu unterstützen, hat Yahad in Unum Gemeinde-und Genesungscenter in den Lagern Cham Mushko, Kabartu und Kadia in der Autonomen Region Kurdistan (ARK) gegründet, das vom Auslandsbüro Syrien/Irak der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) unterstützt wird. Die Center bieten neben psychologischer Hilfe für die Opfer des IS auch Näh- und Englischkurse an. Dieses Angebot steht für Mitglieder aller ethnischen Gruppen offen, wodurch jesidische mit muslimischen Gemeindemitgliedern in Kontakt kommen. Dieses Zusammenkommen auf neutralem Boden fördert ihr gegenseitiges Verständnis und kann durch entstehende Freundschaften künftige Konflikte vorbeugen. Zusätzlich helfen die Kurse den Frauen und Jugendlichen, sich für Stellen auf dem lokalen Arbeitsmarkt zu qualifizieren.

Das übergreifende Ziel dieser Kurse ist es, dass sich die Opfer des IS mit Alltäglichem beschäftigen und sich hierdurch wieder an das Leben in einer Gesellschaft ohne die Terrororganisation zu gewöhnen. Nach monatelanger physischer und psychischer Einflussnahme des IS müssen die Opfer sich erst langsam wieder der Propaganda und Gewalt der Terrororganisation entziehen.

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Jessy Daccache

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Auslandsbüro Irak

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Über diese Reihe

Die Konrad-Adenauer-Stiftung, ihre Bildungsforen und Auslandsbüros bieten jährlich mehrere tausend Veranstaltungen zu wechselnden Themen an. Über ausgewählte Konferenzen, Events, Symposien etc. berichten wir aktuell und exklusiv für Sie unter www.kas.de. Hier finden Sie neben einer inhaltlichen Zusammenfassung auch Zusatzmaterialien wie Bilder, Redemanuskripte, Videos oder Audiomitschnitte.

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