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Bildungsgerechtigkeit in Deutschland

Eine Analyse der Entwicklung seit dem Jahr 2000

Die nachfolgende Studie „Bildungsgerechtigkeit in Deutschland” von Christina Anger und Anja Katrin Orth vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln untersucht die Fragen der Bildungsgerechtigkeit unter drei Aspekten: „Bildungssystem, Einkommensverteilung und Einkommensmobilität”, „Durchlässigkeit des deutschen Bildungssystems” und „Perspektiven von Hochschulabsolventen”.

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Kernaussagen

1. In Deutschland ist die Einkommensmittelschicht seit Jahren auf einem stabilen hohen Niveau, ca. zwei Drittel der Bevölkerung gehören ihr an. Ein mindestens mittlerer Bildungsabschluss schützt vor sozialem Abstieg und bietet Gewähr für den Aufstieg in die Mittelschicht. Ein geringes

Bildungsniveau dagegen geht mit einem hohen Armutsrisiko einher. Bildung trägt zu mehr Wohlstand bei und, wenn es gelingt, die Zahl der Geringqualifizierten zu reduzieren, auch zu einer homogeneren Wohlstandsverteilung.

2. Die Perspektiven auf dem deutschen Arbeitsmarkt für Mittel- und Hochqualifizierte bleiben in den nächsten Jahren gut. Die Verbesserung des Bildungsniveaus ist daher eine wichtige Aufgabe zur Sicherung des sozialen Status.

3. In Deutschland gibt es mehr Bildungsaufsteiger als -absteiger. Im Vergleich zu anderen Ländern ist die Anzahl der Bildungsaufsteiger aber geringer. Dafür sind formale Gründe ausschlaggebend: (a.) Viele Menschen in Deutschland haben bereits ein hohes Niveau erreicht, so dass es keinen weiteren formalen Aufstieg geben kann. (b.) Die Akademikerquote ist aufgrund des Ausbildungssystems traditionell geringer. (c.) Eine berufliche Ausbildung führt nach OECD-Sicht zu einem geringeren Niveau als eine akademische Ausbildung. Dies erlaubt jedoch in Wirklichkeit

keine Rückschlüsse auf den sozialen Status.

4. Das deutsche Bildungssystem ist durchlässiger geworden. Die Kopplung zwischen dem sozialen Status der Eltern und dem Bildungsniveau nimmt ab. Der Anteil Geringqualifizierter wird kleiner. Mit Blick auf die steigenden Bildungsanforderungen auf dem Arbeitsmarkt dürfen die Bildungsanstrengungen jedoch nicht nachlassen. Auch für die Einbindung von Migranten sind bereits wichtige Schritte getan. Im Hinblick auf die verstärkte Zuwanderung müssen die Bildungsangebote weiter ausgebaut werden, um die Integration zu verbessern.

5. Weitere Verbesserungen sind im gesamten Bildungssystem notwendig: Die frühkindliche Bildung muss stärker von bildungsfernen Schichten genutzt werden. Ganztagsangebote in Schulen kommen besonders Bildungsschwachen zugute. Schulen und Lehrer brauchen Anreize für mehr Qualität. Der Ausbau der Hochschulen hat größere Kapazitäten für die akademische Ausbildung geschaffen. Der Zugang zum Studium auch für jene, die kein Abitur haben, verbessert die Bildungschancen. Die Angebote berufsbegleitender Studienmöglichkeiten dienen ebenfalls dazu, das Qualifizierungsniveau zu heben. Beides sollte deshalb weiterentwickelt werden.

Insgesamt ist Deutschland bezüglich Bildungsgerechtigkeit auf einem guten Weg.

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Kontakt

Dr. Norbert Arnold

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Herausgeber

Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.

erscheinungsort

Berlin Deutschland