Einzeltitel
Es war eine hitzige Debatte: „Stasi 2.0“, „chinesische Verhältnisse“, „Kulturkampf
zwischen analoger und digitaler Welt“ oder „Der Krieg um das
Internet“ – so lauteten einige Kampfbegriffe und Überschriften, die in den
letzten Monaten im Debattengeflecht über Freiheit und rechtliche Grenzen
des Internets und der entstehenden digitalen Kultur genutzt wurden. Die
einen beklagen den Informations-Overkill durch neue digitale Medien, die
anderen sehen das Pendel schon zurück schwingen und plädieren für
„slow media“. Jedenfalls, so die Publizistik, kündigen sich Umwälzungen
von historischen Ausmaßen beim Blick auf das Internet an. Wer kritisch
fragt und analysiert, worin diese Umwälzungen bestehen, Überforderung
angesichts der täglichen Informationsflut formuliert und Versuche unternimmt,
sich diesen zu entziehen, wird rasch als Gestriger abgetan; als
Angehöriger der Kugelschreiber-Generation, allenfalls noch als „Zaungast,
der einer wilden Party gleichermaßen neugierig wie irritiert aus der Ferne
zuschaut“.
Die leitenden Fragen der Analyse lauten:
- Welcher Gründungsimpetus lag der Piratenpartei zugrunde?
- Was sind ihre dominierenden Themen und wie kann ihre Programmatik charakterisiert werden?
- Welche Zielgruppe spricht sie an? Wie setzt sich ihre Mitgliedschaft zusammen?
- Wie schnitt sie bei den Wahlen des „Superwahljahres“ 2009 ab?
- Wie sind die Etablierungschancen der neuen Partei im bundesdeutschen Parteiensystem einzuschätzen und was folgt für die etablierten Parteien?