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Länderberichte

Der Natives Land Act von 1913

von Michael Lorke

Und die Landreform in Südafrika heute

Mit dem 1913 verabschiedeten Natives Land Act (Act No. 27/1913), der die Aufteilung des verfügbaren Landes der weißen Minderheit Südafrikas neuregelte, wur¬de vor hundert Jahren der Grundstein für die systematische Entrechtung und wirtschaftliche Entmündigung der schwarzen Bevölkerung gelegt. Die tiefgreifenden Folgen dieser Gesetzgebung sind auch heute noch – hundert Jahre danach – zu spüren und stellen das moderne Südafrika vor eine der größten Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt.

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Der durch das südafrikanische Parlament beschlossene Natives Land Act, 1913, welcher später in den Bantu Land Act, 1913 und Black Land Act, 1913 umbenannt wurde, untersagte Schwarzen den Kauf oder die Pacht von Gebieten, welche Weißen zugeteilt waren. Der Natives Land Act führte dazu, dass der schwarzen Bevölkerung nur noch etwa sieben Prozent des Staatsgebietes als Wohn- und Nutzfläche zu Verfügung standen.

Das Gesetz griff einerseits das Prinzip der räumlichen Trennung zwischen den ethnischen Gruppen Südafrikas auf, welches bereits im Cape Colony Act No. 25/1894 seine Anwendung gefunden hatte. Andererseits wurden die schwarzen Südafrikaner ihrer wirtschaftlichen Grundlage beraubt und in eine starke Abhängigkeit zu den weißen Südafrikanern getrieben, die den überwiegenden Anteil an fruchtbarem Ackerland und Rohstoffen für sich beanspruchen konnten. Sol Plaatje, Gründungsmitglied und erster Generalsekretär des African National Congress (ANC), beschrieb die dramatischen Folgen des Natives Land Act für die schwarze Bevölkerung folgendermaßen: „Awaking on Friday morning, June 20, 1913, the South African native found himself, not actually a slave, but a pariah in the land of his birth.“

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3. April 2013
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