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"Ein neues Angebot für Deutschlands Arbeitslose"

KAS-Studie stellt Modell für eine Lohnversicherung vor

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Zur Überwindung der hohen Arbeitslosigkeit in Deutschland ist es dringend erforderlich, neue Wege zu gehen. Ziel der Konrad-Adenauer-Stiftung ist es, Anstöße zu innovativen Wegen zu mehr Beschäftigung zu geben. Deshalb hat die Konrad-Adenauer-Stiftung gemeinsam mit dem Brookings Institute in Washington, D.C., die Studie "Earnings Insurance – Lohnversicherung: Ein neues Angebot für Deutschlands Arbeitslose" erarbeitet. Das Gutachten hat zum Ziel, für Deutschland ein neues Modell zu entwickeln, wie arbeitslose Arbeitnehmer bei Aufnahme eines neuen, schlechter bezahlten Arbeitsplatzes mit einer Lohnversicherung unterstützt werden können. Erstellt wurde die Studie für die Konrad-Adenauer-Stiftung von dem amerikanischen Wissenschaftler Gary Burtless vom Brookings Institute unter Mithilfe von Holger Schäfer vom Institut der deutschen Wirtschaft in Köln. Burtless stellt die Studie heute (24. Juni 2002, 17.00 Uhr) im Rahmen der KAS-Konferenz "Neue Wege zu mehr Beschäftigung" in der Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung in Berlin vor.

Im Vergleich zu der Bezahlung von Langzeitarbeitslosigkeit hat die Lohnversicherung zwei wichtige Vorteile, so die Studie. Erstens unterstützt sie viele Arbeitslose, denen im bestehenden Arbeitslosensystem wenig geholfen wird. Die Forschung über Einkommensverluste nach Entlassungen zeigt, dass einige entlassene Arbeitnehmer einen größeren Einkommensverlust durch einen niedrigeren Verdienst am neuen Arbeitsplatz erleiden als durch Arbeitslosigkeit. Arbeitnehmer, die zügig eine neue Arbeit finden, für die sie jedoch niedriger bezahlt werden, haben keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld, obwohl sie möglicherweise hohe Einkommensverluste hinnehmen müssen. Die Lohnversicherung verringert diese Verluste für eine begrenzte Zeit, zum Beispiel während der ersten beiden Jahre nach der Entlassung.

Zweitens gibt die Lohnversicherung viel stärkere Anreize zur Arbeitssuche als die bestehende Arbeitslosenversicherung. Ein entscheidendes Prinzip der Lohnversicherung ist, dass Einkommensaufstockungen erst ab der Arbeitsaufnahme gezahlt werden. Darüber hinaus enden die Zahlungen innerhalb einer festgelegten Frist nach der Entlassung, zum Beispiel nach zwei Jahren. Arbeitnehmer, die nach einer Entlassung frühzeitig eine neue Stelle suchen, erhalten höhere Zahlungen als die, die die Arbeitsaufnahme aufschieben. Im Gegensatz dazu setzen Arbeitslosenleistungen starke Anreize, die Arbeitsaufnahme zu verzögern, bis der Anspruch auf Arbeitslosenunterstützung ausläuft. Arbeitslose ab 52 Jahre haben zwischen 26 und 32 Monate Anspruch auf Arbeitslosengeld.

Die Forschungsergebnisse legen nahe, dass diese lange Anspruchsdauer zu der sehr langen Dauer von Arbeitslosigkeit in Deutschland beitragen. Wenn ein Teil der Gelder, die gegenwärtig für Arbeitslosengeld ausgegeben werden, stattdessen als Einkommensaufstockung für 52 bis 56-jährige Arbeitslose aufgewendet würden, könnte der typische entlassene Arbeitnehmer dieser Altersgruppe schneller Arbeit finden als in dem bestehenden System.

Gary Burtless, Horst Schäfer: Lohnversicherung. Ein neues Angebot für Deutschlands Arbeitslose (Arbeitspapier Nr. 76/Juni 2002)

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