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Seit der Revolution sind die öffentlichen Verkehrsmittel in Tunesien in eine immer größere Krise geraten: Finanzielle Schwierigkeiten, inoffizielle Verkehrsmittel, infrastrukturelle Probleme und eine unwirtschaftliche Führung der Hafenanlagen kosten den Staat jährlich 150 Millionen Dinar. Diese Faktoren tragen zu den mangelhaften Leistungen Tunesiens im Logistiksektor bei, das in dieser Rubrik weltweit den 110. Rang einnimmt. Vor 2011 war das Land diesbezüglich noch die Nummer eins in der MENA-Region.
Zusätzlich erschweren administrative und strukturelle Hindernisse die vom Transportministerium anvisierte Dezentralisierung der Transportmittel, die notwendig ist, um die städtischen und regionalen Transportmittel besser miteinander zu verbinden.
Um all dem entgegenzuwirken, sind eine Reform des Finanz-, Energie- und nachhaltige Entwicklung-Sektors unerlässlich. Darüber hinaus muss die Privatwirtschaft stärker involviert werden, da der tunesische Staat momentan nicht in der Lage ist, die nötigen finanziellen Mittel zur Finanzierung des Transportsektors aufzubringen. Auch der Einsatz von neuer intelligenter Technologie muss in Betracht gezogen werden.
Das von tunesischen Spezialisten und Experten der Weltbank entworfene „Weißbuch“ gibt einen ersten Ansatz dafür, wie an die Thematik herangegangen werden könnte. Neben einer klaren Vision setzt das Buch einen politischen Willen sowie die Entschlossenheit aller involvierten Parteien voraus, um Tunesien den Einstieg in ein neues Kapitel der Verkehrsmittel zu ermöglichen.