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"Die EU ist einer der wichtigsten Handelspartner Japans"

Experten bilanzieren die ersten Schritte hin zu einem europäisch-japanischen Freihandelsabkommen

Vor gut einem Jahr haben die EU-Handelsminister der Europäischen Kommission das Mandat für Freihandelsverhandlungen mit Japan erteilt. Ende März/Anfang April steht die nächste Verhandlungsrunde an. Dann wird überprüft, inwieweit Tokio erste nichttarifäre Handelsbarrieren abgeschafft hat – eine Bedingung, die während des ersten Verhandlungsjahres erfüllt werden sollte.

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Über Verbesserungen in diesem Bereich und die Verhinderung einer drohenden Verhandlungsstagnation diskutierten Experten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft bei einer Kooperationsveranstaltung der Konrad-Adenauer-Stiftung mit der Japan External Trade Organization (JETRO).

Takashi Nakane, Botschafter von Japan in Deutschland, betonte, wie wichtig die EU als Investor und Handelspartner für Japan sei. Obwohl das Freihandelsabkommen (FHA) noch nicht unterzeichnet sei, hätten die Verhandlungen bereits positive Auswirkungen auf den japanischen Exportbereich. Denn Europa und Japan bestreiten 31 Prozent des globalen BIPs und machen 45 Prozent des Welthandels aus, erklärte Nakane. Der Botschafter führte unter anderem eine europäische und japanische Zusammenarbeit im Eisenbahnsektor, sowie einen Großauftrag der Fluggesellschaft Airbus an einen japanischen Flugzeughersteller als positive Beispiele für gelungene Kooperationen an. „Ich hoffe, dass sich die Handelsbeziehungen zwischen Japan und Deutschland insbesondere nach der fünften Gesprächsrunde im Frühjahr noch mehr vertiefen werden“, sagte Nakane.

Japan hat ein Interesse daran, den Automobil-Sektor mit Hilfe des möglichen FHA weiter auszubauen. Der Import und Export von Autos habe sich zwar in den vergangenen Jahren angeglichen, aber das Ziel sei, diesen Handel zu verstärken und mehr europäische Autos zu importieren, sagte der Shigehiro Tanaka, Generaldirektor der Abteilung multilaterale Handelssysteme aus dem Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie. Der Ausbau der Autoindustrie ist nur einer der angestrebten Wirtschaftsziele des Landes. Zu den „Abenomics“ (Wirtschaftspolitik des Premierministers Shinzo Abe) gehöre auch die Erschließung neuer Märkte, die Werbung für neue Investitionen und die Integration Japans in globale Wirtschafts- und Handelsbeziehungen, erläuterte Tanaka.

Die EU sieht in Japan einen starken Handelspartner und viele Vorteile in einem möglichen Freihandelsabkommen. Peter Berz, Referatsleiter Ferner Osten der Europäischen Kommission, erläuterte, dass es nicht leicht war, Zustimmung vom europäischen Ministerrat für das FHA zu bekommen. Denn es gäbe einige Mitgliedsstaaten mit Interesse und solchen, die keine Gründe für eine intensivere japanisch-europäische Handelsbeziehung sehen. „Doch mit Blick auf die Reformprozesse auf europäischer und japanischer Seite und die steigende Konjunktur ist allen Ministern mittlerweile deutlich geworden, dass ein Freihandelsabkommen wichtig ist“, sagte Berz. Die Ergebnisse der nächsten Verhandlungsrunde zum FHA in den nächsten Wochen werden ebenfalls beim transpazifischen Handelsabkommen (TPP) eine Rolle spielen. Zudem würden die nichttarifären Handelshemmnisse im Eisenbahn-Sektor Japans Gegenstand der FHA-Verhandlungen sein. „Das Parlament hat zwar die Möglichkeit die Verhandlungen zu stoppen, aber davon ist nicht auszugehen“, sagte Berz. Er sei optimistisch, dass die Verhandlungen weitergehen.

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