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Veranstaltungsberichte

Das Unternehmen als Sozialwirtschaftlicher Träger des Marktes

von Hatem Gafsi

Studienreise im Rahmen des Programmes "Entreprise Formatrice"

Deutschland ist bekannt für sein einzigartiges duales Ausbildungssystem. Aus diesem Grund haben die AHK und die KAS vor einigen Jahren das Programm „Entreprise Formatrice – fit für die Zukunft ins Leben gerufen. Hier werden jedes Jahr Ausbilder und Auszubildende in der Automobilbranche in Soft Skills und Führungsqualitäten weitergebildet. Teil des Projektes ist auch eine gemeinsam organisierte Studien- und Informationsreise nach Deutschland. Sie erlaubt Ausbildern und Betreuern das das duale Ausbildungssystem in Deutschland zu entdecken.

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Dieses Jahr besuchte die Gruppe mehrere Unternehmen und Institutionen in Hessen, Nordrhein-Westfalen und im Saarland. Durch den Austausch mit Experten und Auszubildenden sollten die Betreuer weiter inspiriert und die gemeinsame Arbeit nach Abschluss des Programms intensiviert werden.

 

Während des Treffens in der KAS St. Augustin stellte Dr. Georg Schneider die wirtschaftliche Situation in Deutschland im Vergleich zu dem Rest der Welt anhand von Statistiken und Graphiken vor. Dabei ging er auf Wachstum und wirtschaftlichen Austausch ein, wobei er einen direkten Zusammenhang zwischen beruflicher Bildung und wirtschaftlichem Erfolg herstellte. Später hatten die Teilnehmer die Möglichkeit das Adenauer Haus in Bonn zu besichtigen, um sich über den ersten deutschen Bundeskanzler und seine Verdienste für Deutschland zu informieren. Im Museum lernte die Gruppe vor allem die historischen und politischen Entwicklungen nach dem zweiten Weltkrieg kennen, unter anderem auch die Entwicklung der sozialen Marktwirtschaft durch Ludwig Erhard.

 

Alle Teilnehmer besuchten sowohl die IHK Köln als auch die IHK Saarland. Andreas Schäfer, Leiter der Außenwirtschaftsberatung der IHK Köln, konnte den Teilnehmern die Rolle der Industrie- und Handelskammer in der Ausbildung näherbringen. Dabei stellte er unter anderem die Vorteile bei der praktischen und theoretischen Prüfung der Auszubildenden dar. Der Leiter der Außenwirtschaftsberatung der IHK im Saarland, Oliver Goll, gab seinerseits einen Überblick über die saarländische Wirtschaft mit dem Schwerpunkt auf die Automobilindustrie. Charlotte Schneiders, Mobilitätsberaterin in den Bereichen Aus- und Weiterbildung und Bildungspolitik, sprach über die grenzüberschreitende Kooperation im Bereich der Ausbildung und über den Austausch der Auszubildenden mit dem Ausland, insbesondere mit dem Nachbarland Frankreich.

 

Markus Klasmeier, Schulleiter des beruflichen Gymnasiums HHEK stellte den Teilnehmern seine Institution vor und wies dabei ebenfalls auf den Austausch der Schulen zwischen den verschiedenen europäischen Ländern hin. Im Anschluss besuchte die Gruppe die KFZ – Lehrwerkstatt der Einrichtung. Mechthild Falk, Schulleiterin des BBZ Saint-Ingbert, stellte ein, gemeinsam mit ihren drei Abteilungsleitern erarbeitetes, Exposé vor. Sie ging dabei besonders auf den pädagogischen Ansatz der Einrichtung ein indem sie den internationalen Austausch und Kooperation der BBZ in der dualen Ausbildung zum Mechaniker und Mechatroniker herausstellte. Dank der Spezialisierung auf Autos war der Besuch in dem Zentrum vom großen Interesse für die Delegation.

 

Während des Besuchs im Bundesinstitut für Bildung (BIBB) präsentierte der stellvertretende Direktor es „German Office for International Cooperation in Vocaional Education and Training“ (GOVET), Peter Rechmann, ein vollständiges Exposé über die duale Ausbildung in Deutschland. Dr. Gert Zinke, Beauftragter der Abteilung der Struktur und Ordnung der Berufsbildung des Arbeitsbereiches Elektro-, IT- und naturwissenschaftliche Beratung des BIBB, sprach über die „Industrie 4.0“. Dabei erklärte er den Einfluss dieser Industrie auf das aktuelle Ausbildungsprogramm und dessen Prozesse. Katrin Willnauer ist die Projektleiterin des Mittleren Ostens und Nord- Afrikas (MENA) der „Stiftung der Deutschen Wirtschat für internationale Zusammenarbeit“ (SES). Mit ihr fand eine Diskussion zu dem Thema „Optimierung der Übermittlung des Know-how’s zwischen Deutschland und den Maghreb-Staaten“ statt. Die Frage wie die von der SES gebotene Expertise auf die Bedürfnisse ihrer Unternehmen antworten kann rief großes Interesse bei den Teilnehmern hervor.

 

Während eines Besuchs im Ausbildungszentrum der Opel AG in Frankfurt bot der Chef des technologischen Sektors, Peter Telch, eine Führung des Opelzentrums an. Er stellte die Rolle seines Auszubildenden im Zentrum vor. Hierbei wurden alle Aspekt der Ausbildung - von dem Auswahlverfahren des Auszubildenden bis hin zur Abschlussprüfung - im Detail erläutert. Dabei stellte er besonders die Rolle Industrie- und Handelskammer in dem Prozess in den Vordergrund. Anschließend besuchten die Delegation die Werkstätten des Zentrums und lernten dabei die Werkzeuge und Arbeitsposten der Auszubildenden kennen.

 

Die Reise stärkte durch den Austausch und die Diskussionen die Beziehung zwischen den verschiedenen Partnern innerhalb des Programms. Durch die Interaktionen der Teilnehmer haben sie nicht nur mehr über die verschiedenen Methoden gelernt sondern konnten auch ihre eigenen Herangehensweisen im Unternehmen im Hinblick auf die Einstellung und Lehrmethoden in hinterfragen. Die Teilnehmer wollen nun in den heimischen Betrieben versuchen, das deutsche Ausbildungsmodell im tunesischen Kontext zu etablieren. Die Reise war eine Möglichkeit die tunesischen Betreuer und Ausbilder für die wichtige Rolle der dualen Ausbildung in den Betrieben zu sensibilisieren.

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Dr. Holger Dix

Dr. Holger Dix

Leiter des Regionalprogramms Politischer Dialog Subsahara-Afrika, Interimsleiter des Auslandsbüros Südafrika

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