Am Dienstag, den 9. August, wurde erneut zum christlichen Sozialforum eingeladen, dass dieses Mal drei Fachleuten mit Erfahrung im politischen und akademischen Bereich geleitet wurde: Carlos Anderson, Wirtschaftswissenschaftler und Kongressabgeordneter, Milagros Campos, Verfassungsrechtlerin und Universitätsprofessorin, und Antonio Maldonado, Rechtsanwalt und ehemaliger Staatsanwalt für Korruptionsbekämpfung.

Carlos Anderson reflektierte die aktuelle Politik und deutete auf die Krise der Repräsentation in der peruanischen Gesellschaft hin.  "Die Dynamik zwischen Exekutive und Legislative führt nicht zu einem produktiven Dialog, sondern zu einer Reihe von Aspekten, die die Bevölkerung verwirren", kritisierte der Abgeordnete. Die Verfassungsrechtlerin Milagros Campos wies darauf hin, dass Reformen nicht dazu dienen würden, eine vorübergehende Krise zu lösen. In diesem Zusammenhang sprach sie die Schwäche der politischen Parteien an, von denen die meisten weder ideologisch noch programmatisch gebunden sind. Zum Abschluss des Vortrags stellte der Rechtsanwalt Antonio Maldonado eine Diagnose der politischen Situation: ein gescheiterter Staat als Ergebnis eines dysfunktionalen Kongresses und des Fehlens eines "sozialen Gefüges", das auf den Rechten der Bürger aufbaut. In dieser Situation würden sich vier Aufgaben ergeben: eine umfassende politische Reform, eine Wahlrechtsreform, eine Reform der politischen Parteien und der Aufbau einer aktiven und soliden Bürgerschaft.