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Veranstaltungsberichte

Expertos en KASa: Venezolanische Migration in Zeiten von Covid-19

Am 8. April hat die KAS Kolumbien gemeinsam mit dem Observatorium für Venezuela der Universidad del Rosario via Facebook Live eine Videokonferenz mit dem Venezuela-Experten und Mitglied des Observatoriums, Ronal Rodríguez veranstaltet.

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Migración venezolana en tiempos de Covid-19 KAS Colombia
Migración venezolana en tiempos de Covid-19

Dabei sollten die Herausforderungen für Kolumbien angesichts der beiden Krisen, Covid-19 und der Migration aus Venezuela, analysiert werden.

Rodríguez bemerkte zunächst, dass die Migrationswelle aus dem Nachbarland ein grosses Problem bei der Vorbeugung der Ansteckung und Ausweitung des Corona-Virus in Kolumbien darstelle. Hinzu komme die Unerfahrenheit des Landes beim Umgang mit den Migranten, was grosse Herausforderungen beim Krisenmanagement mit sich bringe.  

In der aktuellen Situation habe die Grenzregion zu Venezuela an Bedeutung gewonnen, da in dieser Zone täglich Pendelbewegungen von beiden Seiten stattfinden, die nur schwer zu kontrollieren seien. Bisher habe diese Fluktuation durch die interne Mobilität der Venezolaner noch zugenommen, da sich viele auf der Suche nach besseren Lebensbedingungen in venezolanischen Grenzstaaten niedergelassen haben. In der kolumbianischen Grenzstadt Cúcuta seien durch die verstärkte medizinische Betreuung venezolanischer Staatsangehöriger, momentan bereits 85% der Krankenhauskapazitäten ausgeschöpft, was nur wenig Spielraum lasse für einen eventuellen Anstieg des Bedarfs aufgrund von Corona-Fällen.

In den letzten Tagen sind Gruppen von Venezolanern zu beobachten, die versuchen wieder in ihr Heimatland zurückzukommen, da es aufgrund der landesweiten Quarantäne in Kolumbien für sie keine Arbeitsmöglichkeiten mehr gibt. Laut Rodríguez handelt es sich dabei jedoch nur um einen kleinen Teil der fast 1,8 Millionen venezolanischen Migranten in Kolumbien. Ausserdem mussten viele der Rückkehrer wieder aus Venezuela fliehen, da sie dort von chavistischen Kollektiven verfolgt wurden und die versprochenen Hilfen des venezolanischen Staates nicht erhielten.  

Erschwerend komme hinzu, dass momentan keine offiziellen Kommunikationskanäle zwischen beiden Regierungen bestehen. Rodríguez war jedoch der Ansicht, dass die Wiederaufnahme der Beziehungen hilfreich bei der Bewältigung der Krise sein könnte, zum Beispiel um Krankenhäuser in der Grenzregion zu errichten oder gemeinsame Brigarden zur Betreeung der Betroffenen zu organisieren. Was das Phänomen der Migration anbetreffe, sollte in Zeiten der Covid-19-Krise kein Unterschied zwischen Venezolanern und Kolumbianern gemacht werden. Es müsse verhindert werden, dass die durch die Krise verschärfte soziale Problematik zu Xenofobie und Aporofobie in Kolumbien führe.  

Abschliessend hatten die Zuschauer dier Möglichkeit, Fragen zu stellen, die vom Experten live beantwortet wurden. Dabei stand die Arbeit der kolumbianischen Behörden bei der Betreuung der Migranten während der Corona-Krise im Vordergrund; ebenso bezog man sich auf die jüngsten Massnahmen und Drohungen der USA gegen das Regime von Nicolás Maduro. 

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