„Nach Wahrheit forschen, Schönheit lieben, Gutes wollen, das Beste tun“ - www.kas.de
KAS
This portlet should not exist anymore
Julius H. Schoeps, Historiker und Direktor des Moses Mendelssohn Zentrums, bedankte sich in seinem Grußwort dafür, dass die Adenauer-Stiftung im 25. Jahr der Preisverleihung als Partner der Veranstalter in Erscheinung tritt. Schoeps hob hervor, dass alle bisherigen Preisträger sich durch ihre besonderen Verdienste um die Neugestaltung und Vertiefung der Beziehungen zwischen Juden und Christen verdient gemacht hätten, jeder einzelne von ihnen habe sich außerdem für eine stabile Zivilgesellschaft eingesetzt. Schoeps erinnerte darüber hinaus an Moses Mendelssohns Wirken in der Zeit der europäischen Aufklärung, das den „Weg für ein allgemeines Demokratieverständnis geebnet“ habe. Es grenze „an ein Wunder“, dass Juden und Nichtjuden nach 1945 in Deutschland wieder miteinander ins Gespräch gekommen seien. Dies sei auch den Menschen zu verdanken, die „seither in der Politik das Sagen hatten“.
In ihrer Laudatio betonte Kulturstaatsministerin Monika Grütters sowohl die Verdienste Andreas Nachamas um den interreligiösen Dialog als auch seine Leistungen als Historiker. Nachamas Engagement verbinde sich mit der Botschaft, dass das Bekenntnis wichtig sei, aber keiner einzelnen Religion „ein exklusiver Anspruch auf Wahrheit“ zukomme, in seinem Wirken drücke sich das Bemühen darum aus, „zwischen verhärteten Fronten Wege der Annäherung zu finden“. Als Historiker habe Nachama, der seit 1994 geschäftsführender Direktor der Stiftung Topographie des Terrors ist, den Anspruch, „Geschichte nicht nur zu dokumentieren, sondern auch unser Bewusstsein für Gefährdungen zu schärfen“. In einer Zeit der „schwindenden Bereitschaft, das Andere im Anderen zu ertragen“, sei dies ganz besonders hervorzuheben.
Nachama selbst bedankte sich nach der Entgegennahme der Medaille für die Auszeichnung „im Namen aller, die sich mit mir engagiert haben“. Ziel seiner Arbeit in den letzten Jahrzehnten sei es gewesen, „auf Augenhöhe miteinander über unterschiedliche Sichtweisen zu sprechen“. Sein Wille sei es übrigens, „das Begonnene weiter zu betreiben“.
Über diese Reihe
Die Konrad-Adenauer-Stiftung, ihre Bildungsforen und Auslandsbüros bieten jährlich mehrere tausend Veranstaltungen zu wechselnden Themen an. Über ausgewählte Konferenzen, Events, Symposien etc. berichten wir aktuell und exklusiv für Sie unter www.kas.de. Hier finden Sie neben einer inhaltlichen Zusammenfassung auch Zusatzmaterialien wie Bilder, Redemanuskripte, Videos oder Audiomitschnitte.