Regulierung als Innovationsbremse?
Am 26. August 2022 organisierte das KAS-Büro Shanghai in Kooperation mit der Juristischen Fakultät der Universität Nanjing ein rechtswissenschaftliches Symposium in Nanjing, wo namhafte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus China und Deutschland eine lebendige Fachdiskussion zum Thema „Geschäftsinnovation und Regulierungsrecht“ führten.
In seiner Eröffnungsrede erwähnte Dr. Heiko Herold, Leiter des KAS-Büros Shanghai, dass mit den rasanten Entwicklungen in der digitalen Sphäre immer wieder neue Geschäftsmodelle entstehen, die viele rechtliche Fragen aufwerfen. Eine besondere Herausforderung aus juristischer Perspektive, die auch das Hauptanliegen der Tagung ist, sei, wie die neuen Geschäftsmodelle wirksam reguliert werden können, ohne weitere Innovationen zu bremsen. Als positives Beispiel nannte er den Liechtenstein Blockchain Act von 2020.
Professor Peng Yue, stellvertretender Dekan der Juristische Fakultät der Universität Nanjing, und Professor Yang Zhong, Vizepräsident der Universität Nanjing, lobten die inzwischen 30-jährige Kooperation der Juristischen Fakultät der Universität Nanjing mit der Konrad-Adenauer-Stiftung und anderen deutschen Kooperationspartnern, die dazu beigetragen habe, dass die Fakultät national und international einen guten akademischen Ruf genieße und kontinuierlich innovative Rechtswissenschaft betreiben könne. Sie sprachen der Konrad-Adenauer-Stiftung ihren aufrichtigen Dank für die Zusammenarbeit in den vergangenen drei Jahrzehnten aus.
Die Konferenz widmete sich auf vier Panels den folgenden Themenfeldern:
- Theorie der Regulierungsrechte und Geschäftsinnovation
- Rechtsregulierung der Netzwerk-Technologiearchitektur
- Rechtsregulierung von Plattform-Geschäftsmodellen
- Dateneigentumsrechte
Auf der hybriden Konferenz trugen 25 Wissenschaftler aus Deutschland und China vor, die ihre Thesen und Theorien mit den rund 70 Teilnehmern diskutierten. Darunter waren viele Jura-Studenten und -Doktoranden der Universität Nanjing, die sich intensiv mit den juristisch-wirtschaftlichen Aspekten von Daten, Netzwerken und digitalen Plattformen in der EU und Deutschland befassen. Ihr Austausch mit den deutschen Experten trug maßgeblich dazu bei, das gegenseitige Verständnis für die Regulierungsansätze der innovativen Digitalwirtschaft in China und Deutschland zu fördern, und einen vertieften deutsch-chinesischen Diskurs zu diesen Fragen anzuregen.
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