Asset-Herausgeber

FUNDACIÓN PLAN

Veranstaltungsberichte

“Manche Menschen werden mit einem Stern geboren und andere schon gebrochen“ Indivisibles

Präsentation des Dokumentarfilms

Am 5. August 2022 präsentierte die Konrad-Adenauer-Stiftung KAS Kolumbien gemeinsam mit der Stiftung „Prolongar“, der Organisation PLAN und der Produktionsfirma “Story Powerhouse” den Dokumentarfilm “Indivisibles” (Unteilbare); eine Produktion, die zeigt wie Menschen, die im täglichen Leben normalerweise nicht die Möglichkeit haben sich zu treffen und zu unterhalten, gemeinsam über die Barrieren diskutieren, die wir in unserer Gesellschaft aufgebaut haben

Asset-Herausgeber

. Der Ort oder der Stadtteil, in dem wir geboren werden, die Kleidung, die wir tragen, unser Lieblingsessen, unser Beruf, die Rituale unserer Familien, die Ausdrücke, die wir benutzen, wo wir studiert haben, welchen Nachnamen wir tragen, welchem sozialen Status wir angehören, all das sind Faktoren der sozialen Normen, der Vorurteile und Vorstellungen, die wir hinsichtlich der Klassengesellschaft aufgebaut haben. 

Der Film der Regisseurin Juliana Tafur wurde im “Centro de Memoria, Paz y Reconciliación” (Zentrum für Erinnerung, Frieden und Versöhnung) in Bogotá vorgestellt und zeigt Kolumbien als ein Land, das von einer tiefsitzenden sozialen Ungleichheit geprägt ist, die tagtäglich durch eine Exklusion deutlich wird, die auf der Einteilung in “estratos sociales” (Gesellschaftsschichten) beruht, einem Mechanismus, der dazu dient, alle Stadtteile in Kolumbien zu klassifizieren; danach berechnet sich zum Beispiel die Höhe der Zahlungen für öffentliche Dienste (Wasser, Strom und Gas), einige Steuerabgaben oder staatliche Subventionen; leider  hat sich diese Instrument zu einer Einteilung in „arm“ und „reich“ entwickelt. 

“Unos nacen con estrella y otros estrellados” (Manche Menschen werden mit einem Stern geboren, andere sind schon von Anfang an gebrochen), das ist einer der repräsentativen Sätze des Dokumentarfilms, der die Schwierigkeit symbolisiert, in Kolumbien die bestehenden sozialen Unterschiede zu überwinden, die Chancengleichheit und Lebensqualität, der so bereits abgestempelten Menschen begrenzen.

In dem Film wird diese Teilung der kolumbianischen Gesellschaft analysiert, indem man drei Wochen lang die Lebensbedingungen der sechs Darsteller zeigt, die in verschiedenen sozialen Schichten leben; dadurch lernen die Darsteller auch gegenseitig das tägliche Leben der anderen kennen. Während des Films soll die soziale Unterteilung der kolumbianischen Gesellschaft neu organisiert werden, zum Beispiel durch gemeinsame Aktivitäten, wie die japanische Technik des „Kintsugi“. Gleichzeitig soll ein Raum geschaffen werden, in dem die Darsteller über ihre persönlichen Erfahrungen berichten können, wie der Zugang zu bestimmten Chancen in ihrem Leben durch die Einteilung in soziale Klassen eingeschränkt wurde. 

Zum Abschluss der Veranstaltung forderte Juliana Tafur, die Teilnehmer dazu auf, sich der sozialen Kreise bewusst zu werden, in denen sie sich bewegen und den Dokumentarfilm dazu zu nutzen, ihre Einstellung zu den sozialen Klassen zu überdenken. Auch dankte sie der Stiftung “Prolongar”, der Organisation PLAN und der KAS, dass sie Instrumente unterstützen, mit denen eine gerechtere Gesellschaft aufgebaut werden kann.  

 

 

 

 

Asset-Herausgeber

Kontakt

Angélica Torres

Portrait von Angélica Torres

Projektkoordinatorin

angelica.torres@kas.de +57 601 7430947-208

comment-portlet

Asset-Herausgeber

Bereitgestellt von

Auslandsbüro Kolumbien

Asset-Herausgeber

Über diese Reihe

Die Konrad-Adenauer-Stiftung, ihre Bildungsforen und Auslandsbüros bieten jährlich mehrere tausend Veranstaltungen zu wechselnden Themen an. Über ausgewählte Konferenzen, Events, Symposien etc. berichten wir aktuell und exklusiv für Sie unter www.kas.de. Hier finden Sie neben einer inhaltlichen Zusammenfassung auch Zusatzmaterialien wie Bilder, Redemanuskripte, Videos oder Audiomitschnitte.