Der Sozialismus des 21. Jahrhunderts nach dem Boom der Rohstoffpreise
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Der Boom der globalen Rohstoffpreise bis 2014 bedeutete für Lateinamerika einen bemerkenswerten wirtschaftlichen Aufschwung und führte in einzelnen Ländern gleichzeitig zur Ausbreitung einer neuen, alten Wirtschaftsidee: Vielerorts wurde eine Renaissance oder gar ein "Sozialismus des 21. Jahrhunderts" beschworen.
Die hohen Einnahmen erlaubten die Etablierung eines Wirtschaftsmodells, das auf verstärkten Interventionismus im produktiven Sektor basierte und die Erhöhung öffentlicher Ausgaben vorantrieb, die wiederum den stärksten Impuls für wirtschaftliches Wachstum darstellten. Die Erhöhung der Ausgaben für Sozialprogramme, die Tarifsteigerungen im öffentlichen Dienst und große Infrastrukturprojekte, sorgten für eine scheinbare Wirtschaftsdynamik und einem neu gewonnenen Gefühl des Wohlstandes innerhalb der Bevölkerung. Dadurch konnten die Präsidenten hohe Zustimmungswerte erzielen und fühlten sich legitimiert ihrer Amtszeiten - in den meisten Fällen durch Verfassungsreformen - zu verlängern.
Spätestens seit dem Fall der Rohstoffpreise erweist sich der eingeschlagene Wirtschaftskurs als nicht nachhaltig. Die damit verbundenen, wirtschaftlichen Entwicklungen werden in dieser Publikation von namhaften Autoren aus Argentinien, Bolivien, Ecuador und Venezuela dargestellt.
Unsere Veröffentlichung ist auch auf der digitalen Publikationsplattform ISSUU hinterlegt und kann hier abgerufen werden.