Die politische Lage in Polen vor den Parlamentswahlen
Durch die Verabschiedung des Haushalts 2001 kann die Minderheitsregierung Buzek nun bis zum turnusmäßigen Ende der Legislaturperiode im Amt bleiben. Die nächsten Parlamentswahlen finden also im September/Oktober 2001 statt.Die Konturen der "Bürgerplattform" werden etwas klarer; in den Meinungsumfragen ist sie zur zweitstärksten politischen Kraft aufgestiegen. Erhebliche Teile der Konservativen Volkspartei (SKL) könnten sich in naher Zukunft der Plattform anschließen.Die Wirtschaftsdaten weisen in den Augen der postkommunistischen Sozialdemokratie (SLD) Anzeichen für eine krisenhafte Entwicklung auf, mit niedrigerem Wachstum und höherer Arbeitslosigkeit. Liberale Experten und Politiker sehen dies als Preis der gegenwärtigen makroökonomischen Stabilisierung an und verweisen auf positive Entwicklungen bei Produktivität und Export.Bei der Vorbereitung des EU-Beitritts zeichnet sich immer stärker ein persönlicher Streit zwischen dem Chefunterhändler Jan Kulakowski und dem für Rechtsangleichung zuständigen "Europaminister" Jacek Saryusz-Wolski ab. Ob dahinter auch unterschiedliche europapolitische Programme stehen, kann noch nicht gesagt werden.Der Russlandbesuch Außenminister Bartoszewskis sollte der Verbesserung der Stimmung zwischen Warschau und Moskau dienen.