Gespräch
Details
„weh tut eine Diktatur, wenn man selbst betroffen ist." Wer eine solche Erfahrung macht, hat viel zu erzählen. So wie Jutta Fleck, die in den achtziger Jahren als "Die Frau vom Checkpoint Charlie" bekannt geworden ist. Jutta Fleck ist ein Beispiel für Zivilcourage. Mit persönlichem Engagement machte sie auf die Menschenrechtsverletzungen in der DDR aufmerksam. Jutta Fleck versuchte 1982 mit ihren beiden damals elf und neun Jahre alten Töchtern aus der DDR in die Bundesrepublik zu fliehen. Der Versuch scheiterte. Sie wurde festgenommen. Bereits auf dem Rückflug in die DDR wurde sie von ihren Kindern getrennt. Nach langen folterähnlichen Verhören wurde Jutta Fleck zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. 1984 wurde sie von der Bundesrepublik freigekauft, durfte aber ihre Töchter nicht mitnehmen. Im Oktober 1984 begann sie, am Berliner Grenzübergang "Checkpoint Charlie" für die Ausreise ihrer Kinder zu demonstrieren. Erst im August 1988 konnten ihre Töchter die DDR verlassen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Jutta Fleck nur die Möglichkeit, durch Briefe, die sie an Deckadressen schreiben musste, die Verbindung aufrechtzuerhalten. Ein Großteil der Briefe, so Fleck, wurde durch die DDR Behörden abgefangen. Jutta Fleck fand sie – akribisch geordnet –, als sie ihre Akten, die die Stasi über sie angefertigt hatte, einsehen durfte. Jutta Fleck ist zu einer Symbolfigur für den friedlichen Widerstand gegen die SED-Diktatur geworden. Der Film „Die Frau vom Checkpoint Charlie“ basiert auf ihrer Geschichte.
Programm
18.00 Uhr
Begrüßung und Einführung
Daniel Braun
Politisches Bildungsforum Thüringen der Konrad-Adenauer-Stiftung für Thüringen
Raymond Walk MdL
Landtagsabgeordneter für Eisenach
18.15 – 20.00 Uhr
Vortrag und Gespräch
Jutta Fleck
Zeitzeugin
Beate Gallus
Tochter von Jutta Fleck und Zeitzeugin
Moderation
Raymond Walk MdL