Vortrag
Details
Im Jahr 2020 jährt sich die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz zum 75.Mal. Insbesondere im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus stellt sich heraus, wie im Rahmen des erinnerungspolitischen Umgangs mit der deutschen Vergangenheit auf das Phänomen des Faschismus eingegangen werden sollte.
Jüngst kehrte der Begriff des „autoritären Charakters“ durch eine wiederentdeckte Rede Theodor W. Adornos ebenso in den gesellschaftlichen Diskurs zurück wie die Beobachtungen der manipulativen Strategien der alten und neuen Rechten. Insbesondere die zunehmenden antisemitischen Tendenzen der vergangenen Jahre werfen die Frage auf, wie beständig die sicher geglaubten Abwehrmechanismen gegen den Faschismus in Deutschland tatsächlich sind.
Im Kontext der Erinnerungskultur gilt es, den Faschismus klar als Wurzel des menschlichen Leids während der Zeit des Nationalsozialismus zu identifizieren. Die Geschichten der Opfer sollen thematisiert werden, ohne dabei die Geschichte zu relativieren. Für eine derartige Erinnerungskultur ist daher eine Beschäftigung mit gegenwärtigen Verhältnissen unverzichtbar. Wie lässt sich mit modernen faschistischen und antisemitischen Tendenzen umgehen? Wie kann dennoch ein sinnhaftes Gedenken stattfinden? Der Blick in den Spiegel, so unangenehm dieser auch sein mag, ist zur Beantwortung dieser gesellschaftlichen Fragen unerlässlich.
Sie sind herzlich eingeladen, gemeinsam über diese Fragen zu diskutieren!
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Programm
Ab 12.00 Uhr
Namenslesung der in der Zeit des Nationalsozialismus ermordeten Dresden Jüdinnen und Juden sowie Sinti und Roma
anlässlich des Tags des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus
- an der Gedenktafel der Kreuzkirche
19.00 bis 20.30 Uhr Abendveranstaltung
Ritualisiertes Gedenken als Blick in den Spiegel - Wie faschistisch ist unsere Gesellschaft heute noch?
- Vortrag und Diskussion mit:
- Dr. Volker Weiß
- Klaus Holz