Sünde
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„Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist“, heißt es
in der Bibel (Micha 6,8). Die Todsünden gehören
zweifellos nicht dazu – trotzdem geht es nicht ohne
sie. Jesu Auferstehung hat uns von unseren Sünden
erlöst – wirklich? Wissenschaftler gehen heute
davon aus, dass die sieben Todsünden in Wahrheit
wichtige Wesensmerkmale des Menschen sind,
ohne die wir vom Aussterben bedroht wären.
Philosophen aller Epochen haben versucht, das
Phänomen der Sünde zu deuten und zu erklären.
Ausgangspunkt war dabei fast immer die unstreitbare
Erkenntnis, dass der Mensch zum Bösen fähig
ist. Diese Beobachtung führt zur Frage: Wie kam
die Sünde in die Welt? Ein Betriebsunfall Gottes,
weil nicht vorgeplant? In der idealistischen Philosophie
Hegels wird Sünde als vom Schöpfergott
durchaus kalkulierter Fortschritt gesehen. Des
Menschen Sünde ist dann die wichtige Emanzipation
von Gott, der Sprung in die Existenz. Freiheit,
Getrenntsein von Gott und wahres Menschsein sind bei Hegel dasselbe. Nach Ansicht des dänischen
Philosophen Soren Kierkegaard hat der Mensch
gar keine Wahl, weil er schon dadurch zum Sünder
wird, weil er sich der Freiheit bedient, also von der
„träumenden Unschuld“ erwacht.
Was ist eigentlich mit der Sünde heute? Und wie
über sie reden? Welche Bedeutungen und Deutungen
stecken noch hinter diesem Begriff? Bedeutet
das Verschwinden religiöser Dogmen und moralischer
Autoritäten automatisch den ethischen Verfall?
Hat Gott den Menschen böse und verkehrt
erschaffen? Macht die christliche Lehre von der
Sünde den Menschen schlecht? Sind die sieben
Todsünden die Missbilligung alles Menschlichen?
ist, wenn kaum noch jemand die zehn Gebote
kennt? Welche Bedeutung und Folge hat die Sünde
für die Menschen? Ist Sünde ein Scheitern des
Menschen an sich selbst?
PROGRAMM
18.30 Uhr
APERITIF & REGISTRIERUNG
19.00 Uhr
BEGRÜSSUNG
Andreas Kleine-Kraneburg
Leiter Akademie der Konrad Adenauer Stiftung
Dariusz E. Radtke
Leiter INTERDISZIPLINÄRER SALON
19.05 Uhr
KONZERT
Marcin Andrukajtys - Gitarre
19.15 Uhr
IMPULSREFERAT
Prof. Dr. Thomas Eggensperger OP
Institut M.-Dominique Chenu, Berlin, Phil.-Theol. Hochschule Münster
19.20 Uhr
DISKUSSION
● Matthias Matussek (Moderation)
Journalist, DIE WELT
● Prof. Dr. Dres. h.c. Christoph Markschies
Professor für Ältere Kirchengeschichte, Humboldt-Universität zu Berlin
● Arnold Stadler
Schriftsteller, Essayist und Übersetzer
● Prof. Dr. Thomas Eggensperger OP
Institut M.-Dominique Chenu, Berlin, Phil.-Theol. Hochschule Münster
20.20 Uhr
SALON DER GÄSTE
20.45 Uhr
ZUSAMMENFASSUNG
20.50 Uhr
LITERARISCHES INTERMEZZO
Arnold Stadler
Schriftsteller, Essayist und Übersetzer
21.00 Uhr
GET TOGETHER
Um Anmeldung wird gebeten bis Freitag, 28. November 2014, an berlin@interdisziplinaerersalon.eu
oder direkt
hier.
„The „lnterdisziplinäre Salon“ creates a special panel to explore development potential of the great questions of our time. lt
opens up thinking space in which - from the contact of different perspectives - entirely new perspective may arise. The conversations
between thought leaders, scientists, economics and society experts expresses a new form of inspiration, which is not
satisfied with the already exists, but gives the energy to what might come true. Constructive thinking can‘t be livelier. That‘s
why we liked to participate.“
Paul J. Kohtes Chairman Identity Foundation