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Das Zauberwort Demokratie mobilisiert viele Menschen. Welche Form soll sie annehmen, um aus Interessen verfolgenden Individuen Bürger zu machen? Können sich endliche Menschen eine Ordnung schaffen, die ihre Irrtumsanfälligkeit erträgt oder gar ausgleicht? Ist Demokratie mit Parteien nur eine formale? Demokratie ohne Parteien geht das? In einer gemischten Verfassung kann mit dem Amtprinzip Vertrauen in Institutionen so aufgebaut werden, dass es auch individuelles Versagen erträgt, enttäuschungsfest wird. Legitimation durch regelmäßig wiederkehrende Wahlen, Teilung und Kontrolle von Macht im Rechtsstaat haben uns in über 60 Jahre GG– einen so unglaublichen Aufschwung, Freiheit und eine lang anhaltende Friedensperiode geschenkt, dass Frieden als Aufgabe und Ziel fast aus der Aufmerksamkeit verschwunden ist. Können wir Einigkeit und Recht und Freiheit weiter erhalten? Weil uns dieses Glück selbstverständlich geworden ist, lenken wir unsere Aufmerksamkeit oft auf all das, was nicht ausreicht und vergessen, wie schwierig es ist, Freiheit und Ordnung miteinander zu verbinden. Am Beispiel von Wahlrecht und Organisationsunterschieden zwischen Landesverbänden der CDU soll dann gezeigt werden, wie Vertrauen in die Volksparteien entstehen und ausgebaut werden kann.

Ingrid Reichart-Dreyer, 1946 in Südholstein geboren, studierte von 1966-1970 am Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin, wurde dort 1976 promoviert und 1999 mit einer Arbeit über „Macht und Demokratie in der CDU. Dargestellt an Prozess und Ergebnis der Meinungsbildung zum Grundsatzprogramm der CDU 1994“ habilitiert. Nach Vertretungsprofessuren an der TU-Berlin und der Justus-Liebig-Universität Gießen arbeitet sie derzeit an einem Studienbuch über die CDU.

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