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Veranstaltungsberichte

Der Mensch als Opfer

von Milan Šimůnek

In Zusammenarbeit mit der Ackermann-Gemeinde

Das 20. Jahrhundert sei geprägt von erzwungenen Migrationen und massenhaften Bevölkerungsverschiebungen und das 21. Jahrhundert drohe nicht besser zu werden. So das pessimistische Urteil der diesjährigen Jahreskonferenz der Sdružení Ackermann-Gemeinde. 140 Teilnehmer aus Tschechien und Deutschland waren Ende Februar nach Prag gekommen, um der Konferenz zum Thema „Der Mensch als Opfer: Massenhafte Bevölkerungsverschiebungen im 20. Jahrhundert“, beizuwohnen.

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Milan Šimůnek, von der Konrad-Adenauer-Stiftung Prag, verwies zunächst auf die große Zahl an Bürgerkriegsflüchtlinge, die aus Syrien und dem Irak, Zuflucht in Europa suchten.

An den Völkermord in Armenien, der vor einhundert Jahren bis zu 1,5 Millionen Tote forderte, erinnerte Matthias Dörr, Bundesgeschäftsführer der Ackermann-Gemeinde und betonte dabei, dass erzwungene Wanderungen Wunden in ganzen Volksgruppen und Völkern hinterlassen würden, die nicht ohne negative Folgen für das zukünftige Zusammenleben blieben.

Der österreichische Botschafter in Prag, Dr. Ferdinand Trauttmansdorff, verwies auf bestehende Traumata in Mitteleuropa, die auf der schmerzvollen Geschichte dieser Staaten basieren.

Dr. Kazimierz Wóycicki von der Universität Warschau, warf einen Blick auf „Europa zwischen Stalin und Hitler“.

Auf die moralischen Aspekte von massenhaften Bevölkerungsverschiebungen ging der Theologe Dr. David Bouma ein.

Die massenhaften Völkerwanderungen der Gegenwart beleuchtete der Prager Historiker, Dr. Michal Pehr, in Rahmen seines Beitrages.

Die Politologin Zora Hesová, von der Assoziation für Internationale Frage (AMO) in Prag, ging auf die furchtbare Situation im Nahen Osten ein, wo sich derzeit Millionen von Menschen auf der Flucht befinden.

Anschließend feierten die Teilnehmer in der Kirche „Johannes Nepomuk auf dem Felsen“ einen deutsch-tschechischen Gottesdienst.

Am Samstagnachmittag stand der Besuch der Gedenkstätte in Lety auf dem Programm.

Jiří Polák stellte zudem sein Buch „Wir durften bleiben“ vor, dass sich mit dem von Deutschen in der kommunistischen Tschechoslowakei beschäftigt.

Der Vorsitzende Kulturminister Daniel Herman präsentierte anschließend Eva Engelhardt als neue Geschäftführerin des tschechischen Verbandes.

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