KAS / Paul Burgbacher
In der Heimat verwurzelt - und gleichzeitig eine global vernetzter Wirtschaftsraum voller ökonomischer Dynamik: Das Sauerland.
Das Heimathaus in Drolshagen - Heimat u.a. des Kirchenmusikers Heinrich Bone (Vertoner des Te Deum)
Dr. Stephan Schlösser, Vorsitzender des Heimatvereins für das Drolshagener Land, spricht das erste Grußwort
Ulrich Berghof, Bürgermeister der Stadt Drolshagen, spricht das zweite Grußwort
Jochen Ritter MdL, Ord. Mitglied im Ausschuss für Heimat, Kommunales, Bauen und Wohnen sowie im Ausschuss für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz im Landtag des Landes Nordrhein-Westfalen, wirbt für die Unterstützungsangebote des Landes zur Entwicklung und zur Teilhabe im ländlichen Raum
Prof. Dr. Volker Kronenberg, Dekan der Philosophischen Fakultät und Professor am Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie der Universität Bonn, hält den Vortrag zu Heimat und Patriotismus in Zeiten von Europäisierung und Globalisierung
Im Bild: Dr. S. Schlösser, J. Ritter MdL, Prof. Dr. V. Kronenberg, Dr. G. Schneider, U. Berghof
Der Landtagsabgeordnete Jochen Ritter MdL ermutigte dazu, die Angebote des Landes Nordrhein-Westfalen zur Unterstützung ökonomischer und vor allem auch zivilgesellschaftlicher Aktivitäten in der Region zu nutzen. Er verwies auf die Initiativen des neuen „Heimat“-Ministeriums und des Landtages.
Anschließend erläuterte Prof. Dr. Volker Kronenberg in seinem Vortrag die Begriffe Heimat und Patriotismus in Zeiten von Europäisierung und Globalisierung. Der Dekan der Philosophischen Universität der Rheinischen Friedrichs-Wilhelms-Universität Bonn unterstrich, daß Heimat „ein sehr stark individualisierter Begriff“ sei, der von Personen derselben Region (Stadt, Bezirk…) unterschiedlich wahrgenommen werden könne und – natürlich – von Emotionen begleitet sei. Heimat sei nicht nur etwas Statisches, sondern auch wandelbar – und müsse „aus diesem Grund stets neu ‚gebildet‘“ werden.
Für ebendieses „Bilden“ von Heimat könnten unterschiedliche Faktoren in variabler Weise ausschlaggebend sein: Sprache, Zugehörigkeitsgefühl, Auskennen und Vertrautheit. Naheliegenderweise diene in der Regel ein geographisch begrenztes Gebiet zur Orientierung von Heimat. In vielen Fällen seien dies aber eben nicht unbedingt politisch-juristische Grenzen. Auch müßten Heimat und Herkunft nicht zwingend übereinstimmend sein. Schließlich sei es ebenfalls möglich, auf mehrere parallele Heimatbezüge verweisen zu können.
Eine wichtige Erkenntnis der letzten Jahre sei der Umstand, daß „Heimat“ nicht einfach ideologisch oder parteipolitisch zu verorten sei. Umso entschiedener müsse man eine einseitige Instrumentalisierung von „Heimat“ und auch „Patriotismus“ durch radikale politische Kräfte ablehnen. Kommunen sollten hingegen den konstruktiven Charakter eines wohlverstandenen Heimat-Begriffs nicht unterschätzen, sondern für die innere Stärkung nutzen.
In diesem Zusammenhang sehe man, daß ein ebenfalls maßvoll zum Ausdruck gebrachter Patriotismus im Zeichen von Globalisierung und Europäisierung von erheblicher Relevanz sei – ohne Gemeinsinn kein Gemeinwohl.
Das Sauerland zeigte sich an diesem Vortragsnachmittag als „reiches“ Land – in erfreulich vielen Fällen ökonomisch vital, vor allem aber reich an funktionierender Zivilgesellschaft.
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