Mit Blick darauf, wie zäh die Umsetzung von Handelsverträgen der EU in den letzten Jahren verlief, ist es bemerkenswert, dass die RCEP knapp 14 Monate nach der Unterzeichnung in Kraft treten konnte. Politisch stärkt das Abkommen weniger China als vielmehr die ASEAN-Staaten, die eine Führungsrolle in der Aushandlung und Umsetzung des RCEP einnehmen. RCEP ist vor allem ein Projekt des südostasiatischen Staatenbundes ASEAN, der hiermit seine bestehenden Handelsverträge in der Region konsolidiert. Die Wahrnehmung, dass RCEP ein hegemoniales Projekt Chinas sei, ist falsch.
Es scheint hier gelungen zu sein, ein Freihandelsabkommen zu schließen, dessen wirtschaftliche Vorteile sich allseits erschließen, gleichzeitig aber den einzelnen Staaten genug Raum lässt, sensible Sektoren, wie etwa die Landwirtschaft oder den Automobilsektor, auszuschließen. Daneben scheint es geglückt zu sein, das Abkommen ausschließlich auf einer wirtschaftlichen Ebene zu halten. Fragen zu Menschenrechten oder Umweltfragen kommen kaum vor. Das erscheint zumindest sehr pragmatisch, denn Demokratien wie Neuseeland oder Australien könnten kaum ein Freihandelsabkommen mit allen RCEP-Partnern abschließen, wenn es nötig wäre, sich vorab über Wertefragen zu einigen.
Für den Import aus der EU ergeben sich auf kurze Sicht kaum Nachteile, da die Ursprungsregeln des RCEP bis zu 40 Prozent fremder Wertschöpfung zulassen.
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Interview mit Florian Feyerabend zur Einführung des Freihandelsabkommen RCEP
Im Experteninterview mit Jan Cernicky äußert sich unser Kollege Florian Feyerabend (Leiter Auslandsbüro #Vietnam) direkt aus Hanoi zur dortigen Anwendung der indopazifischen Freihandelszone RCEP. Daneben berichtet er über den Einfluss Chinas auf das Projekt, wo eher die ASEAN-Staaten eine Führungsrolle in der Aushandlung und Umsetzung eingenommen haben. Und es geht darum, wie #Deutschland und die #EU aktuell auf RCEP reagieren sollten.
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Über diese Reihe
Die Reihe informiert in konzentrierter Form über Analysen der Konrad-Adenauer-Stiftung zu relevanten aktuellen Themen. Die einzelnen Ausgaben stellen zentrale Ergebnisse und Empfehlungen eigener und externer Expertinnen und Experten vor, bieten Kurzanalysen von rund fünf Seiten und nennen KAS-Ansprechpartnerinnen.