Analysen und Argumente
Zum Mitnehmen
- Belgien ist seit 1920 ein Einwanderungsland, das ähnlich wie andere westeuropäischen Länder auf mehrere Einwanderungswellen zurückblickt. Knapp 30 Prozent seiner Bevölkerung ist heute ausländischer Herkunft. Davon stammt die Hälfte aus Staaten der Europäischen Union.
- Die Integrationspolitik in Belgien muss im Lichte der besonderen föderalen Struktur des Landes betrachtet werden. Von einem einheitlichen, belgischen Integrationsmodell kann nicht die Rede sein.
- Während die Einwanderungspolitik in der Zuständigkeit des Zentralstaates liegt, wurde die Integration in den 1980er Jahren Aufgabe der Regionen. In Flandern, Wallonien und Brüssel haben sich seither unterschiedliche Integrationsansätze entwickelt.
- Im flämischen Teil des Landes etablierte sich ein multikulturell ausgerichtetes Modell, das die Bedeutung ethnisch-kultureller Vielfalten betonte. Im französischsprachigen Teil des Landes setzte sich in Anlehnung an Frankreich ein egalitäres, auf Assimilation ausgerichtetes Modell, durch.
- Trotz aller Unterschiede ist in den vergangenen Jahren eine Konvergenz der Politikansätze zu beobachten. In allen Regionen wurden mittlerweile verpflichtende Integrationskurse und -programme eingeführt.
- In beiden Teilen des Landes bleibt das schlechtere Abschneiden von Menschen mit Migrationshintergrund im Vergleich zu Einheimischen bei Bildung und Arbeit eine wesentliche Herausforderung für die Politik.
Themen
Über diese Reihe
Die Reihe informiert in konzentrierter Form über Analysen der Konrad-Adenauer-Stiftung zu relevanten aktuellen Themen. Die einzelnen Ausgaben stellen zentrale Ergebnisse und Empfehlungen eigener und externer Expertinnen und Experten vor, bieten Kurzanalysen von rund fünf Seiten und nennen KAS-Ansprechpartnerinnen.