Das als Elysée-Vertrag (.pdf) in die Geschichte eingegangene Abkommen hat die Nachbarn nach langer “Erbfeindschaft und blutigen Kriegen immer näher zusammengeführt. Heute verbindet Frankreich und Deutschland ein dichtes Geflecht von Beziehungen: gemeinsame Forschungsinstitute und Hochschulen, intensiver Jugend- und Schüleraustausch, mehr als 2000 Städtepartnerschaften und unzählige persönliche Kontakte. Eine Erfolgsgeschichte, die auch den Grundstein für die politische Integration Europas legte.
Die Idee, die gute Zusammenarbeit Frankreichs und Deutschlands in einem Vertragswerk schriftlich zu fixieren, wurde während de Gaulles Deutschlandbesuch 1962 geboren. Nach dem Besuch erhielt die Bundesregierung ein Memorandum aus Paris, welches die Anregung enthielt, die künftige Zusammenarbeit in einem gemeinsamen Protokoll festzulegen. Dem Vertrag geht eine gemeinsam abgegebene Erklärung voraus, indem die Versöhnung der beiden Völker als ein geschichtliches Ereignis anerkannt wird, welches „das Verhältnis der beiden Völker zueinander von Grund auf neu gestaltet“. Das Ziel Adenauers und de Gaulles war es, die künftige Europa- und Bündnispolitik des jeweiligen Partners beeinflussen und so weit wie möglich kontrollieren zu können. Im Vertrag wurden neben einer verstärkten Kooperation in der Bildung und dem Jugendaustausch regelmäßige Treffen der Staats- und Regierungschefs (zweimal jährlich), der Außen- und Verteidigungsminister (alle drei Monate) und der hohen politischen Beamten (monatlich) festgelegt. Dieser Zwang zur Konsultation stellt den eigentlichen Wert des Vertrages dar.
Der 40. Jahrestag der deutsch-französischen Freundschaft am 22. Januar 2003 soll nun zum Anlass genommen werden, eine zusätzliche Erklärung von Bundeskanzler Schröder und Staatspräsident Chirac abzugeben. Die neuen Schwerpunkte der partnerschaftlichen Zusammenarbeit werden „sowohl auf dem Gebiet der Außenpolitik auch auf den Gebieten der Rechtsharmonisierung, der Bildungspolitik und der Ausgestaltung des Arbeits- und Wirtschaftsraums“ (Chat mit Prof. Dr. Rudolf von Thadden, Koordinator für die deutsch-französische Zusammenarbeit am 13.1.2003) liegen.