Als Jorge Mario Bergoglio am Abend des 13. März 2013 ganz in Weiß auf die Mittelloggia des Petersdoms vor die erwartungsvolle Menge der Gläubigen trat, konnte man es erahnen: Hier geschieht kein gewohntes Ritual. Es ist der Anbruch einer neuen Epoche in der Kirchengeschichte. Nicht nur der Name Franziskus, den er als erster Pontifex überhaupt angenommen hat, und der an sich schon Botschaft ist. Auch der Verzicht auf die traditionellen Papstgewänder mit Chorhemd, scharlachrotem Schulterumhang und vergoldeter Brokatstola war ein Signal. Dann seine Worte: „Es scheint, als haben die Herren Kardinäle den Bischof von Rom diesmal vom Ende der Welt geholt.“ Die Bezeichnung „Papst“ oder „Pontifex“ kam ihm nicht über die Lippen. Dann bat er die begeisterten Pilger auf dem Platz, zuerst für ihn zu beten, bevor er den traditionellen Segen Urbi et Orbi erteilte. Vordergründig wirkte das alles sehr authentisch und sympathisch, doch die professionellen Beobachter des Geschehens ahnten: Dieses Pontifikat wird anders. So manch hohen Kuriengeistlichen wurde es gar angst und bange.
Schon kurz nach der Wahl gab es Kardinäle, die durchblicken ließen, dass sie mit ihrer Entscheidung hadern. Nicht wegen der kleinen Traditionsbrüche; sondern weil ihnen aufging, dass es der neue Papst mit seiner Radikalität ernst meinte. Um die Aufregung und den Zwiespalt zu verstehen, muss man indes ein paar Wochen zurückgehen: Seit Papst Benedikt XVI. an jenem Montag des 11. Februar 2013 als erster Papst seit über 700 Jahren den verdutzten Kardinälen seinen freiwilligen Rückzug vom Stuhl Petri verkündete, war klar: Das ist eine dramatische Zäsur, die nicht ohne Folgen bleiben wird. Die katholische Weltkirche stand unter Schock. Im Rückblick kann man getrost behaupten: Ohne den einzigartigen Amtsverzicht seines Vorgängers wäre der damalige Erzbischof von Buenos Aires wohl niemals zum 266. Nachfolger des Apostels Petri gewählt worden.
Das Misstrauen des Argentiniers in den eigenen Apparat, sprich die römische Kurie, war von Anfang an gegeben. Seinen ersten Besuch außerhalb des Vatikans – der ihn auf die italienische Mittelmeerinsel Lampedusa führte, um die Welt auf das Schicksal der ertrunkenen Flüchtlinge aufmerksam zu machen – wollte er wohl am eigenen Staatssekretariat vorbei organisieren. Seine engsten Mitarbeiter, so wird erzählt, bat er, ein Privatflugzeug zu chartern und die Kurie erst unmittelbar vorher in Kenntnis zu setzen. Franziskus fürchtete, dass man sich im Vatikan seinem Reiseplan aus Angst vor politischen Komplikationen mit der italienischen Regierung widersetzen könne.
Es ist das erste Beispiel seines Dauer-Clashs mit der eigenen Kurie, der jahrelang fortdauern sollte. Seine berüchtigte erste Weihnachtsansprache vor den Kurienbischöfen glich einer Philippika, in der er an der römischen Kirchenzentrale kein gutes Haar ließ. Erst in jüngster Zeit hat sich die Lage entspannt. Allerdings hat der Papst in diesen zehn Jahren fast sämtliche Stellen nunmehr mit seinen Getreuen besetzt. Trotzdem verlässt sich Franziskus in erster Linie auf sein mehrheitlich aus Jesuiten bestehendes Küchenkabinett in seiner Residenz, dem Vatikan-Hotel Casa Santa Marta. „Der Hof von Santa Marta“, spotten die Vatikanisten; Franziskus hatte öfters den „Päpstlichen Hof“ und „Hofschranzentum“ hinter den vatikanischen Mauern kritisiert.
Franziskus als Jesuit
Eine Herausforderung, der sich noch keiner seiner Vorgänger je stellen musste, war das Zusammenleben im Vatikan mit einem „Papa Emeritus“, nämlich Benedikt XVI. Viel wurde darüber nach dem Tode Joseph Ratzingers geschrieben. Heute kann man schlussfolgern: Das Experiment ist gleich aus mehreren Gründen gescheitert. Dass er das wohl genauso sieht, lassen die Bemerkungen von Franziskus vermuten, wonach er kürzlich für sich selbst einen Rücktritt kategorisch ausgeschlossen hat, obgleich er damit früher gerne vor Journalisten kokettierte. Zwei Päpste (egal, wie sich der ehemalige auch immer nennen mag) sind einer zu viel. Auch mit dem gestrengen jesuitischen Ethos Bergoglios dürfte eine Abdankung unvereinbar sein: Als Jesuit erfüllt man die Aufgabe, die einem persönlich zugewiesen wurde, gehorsam bis zum Umfallen.
Das erklärt auch, warum sich Franziskus in seinem Alltag nicht schont. Er reibt sich in seinem Dienst auf: seit bald einem Jahr nutzt er aufgrund eines schmerzhaften Knieleidens einen Rollstuhl bei öffentlichen Auftritten, weist aber darauf hin, dass er nicht mit dem Knie regiere, sondern mit dem Kopf – und der sei klar. Umgekehrt verlangt der Papst auch seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einiges ab. Franziskus gilt intern als schwieriger und fordernder Chef, der schon mal aus der Haut fahren kann. „Er ist halt ein impulsiver Südamerikaner“, heißt es dazu entschuldigend aus seiner Umgebung, wenn der argentinische Pontifex mal wieder eine Blitzentscheidung aus dem Bauch getroffen hat, die von der Kurie im Anschluss wieder sorgsam ausbalanciert werden muss. Für das vatikanische Pressebüro ist das eine besondere Herausforderung: Fünf Pressesprecher hat der Papst in zehn Jahren Amtszeit verschlissen. Immerhin, auf der Habenseite steht die große Kurienreform, die inzwischen verwirklicht ist und die Zentrale der Weltkirche lebensnaher und zukunftsgerichteter macht.
Eine polyglotte Persönlichkeit mit angeborenem politischem Instinkt wie etwa der Heilige Johannes Paul II. ist Franziskus sicher nicht. Auf seine Rolle auf der Weltbühne war er auch nicht durch nennenswerte Aufenthalte im Ausland, wie etwa Pius XII. oder Johannes XXIII., vorbereitet. Vermutlich wusste er um dieses Defizit, weshalb er einen vatikanischen Karriere-Diplomaten zu seinem Staatssekretär machte, Kardinal Pietro Parolin. Doch der kam nach längerer Zeit als Nuntius im Ausland nach Rom zurück und musste erstmal den eigenen Apparat in den Griff bekommen. Er und der „Außenminister des Vatikans“, der britische Erzbischof Paul Gallagher, gestalten nun seit Jahren die internationale Politik des Heiligen Stuhls. Dies gelingt, in Absprache mit dem Papst, mal besser, mal schlechter. Nicht immer scheinen sich die drei Akteure einig, nicht immer gibt der Vatikan politisch ein einheitliches Bild ab – wie in so vielen Bereichen während dieses Pontifikats. Franziskus ist, das würden auch Wohlmeinende zugeben, kein „Teamworker“, sondern ein Chef, der gern zu einsamen Entscheidungen neigt; er gilt zudem als misstrauischer Mensch.
Migration war von Anfang an eines der großen Themen dieses Pontifikats. Mit seinen Besuchen auf Lampedusa und der griechischen Insel Lesbos hatte Franziskus früh Zeichen gesetzt. In seinen ersten Jahren war er dabei ein schwieriger Partner für die Regierenden Europas: Der Absolutismus, mit dem er unterschiedslos die Aufnahme sämtlicher Migranten, egal ob Verfolgte oder Wirtschaftsflüchtlinge, einforderte, ging selbst manchen Bischöfen zu weit. Immer wieder geißelte er die europäischen Regierungen, zu wenig für die Rettung der Migranten zu tun und brachte sie damit in einen schwierigen Spagat zwischen moralischem Imperativ und der Stimmung in der Bevölkerung. Das fanden nicht wenige Beobachter reichlich naiv, zumal die antieuropäischen Populisten damals von der „Willkommenskultur“ vieler europäischen Länder wie Deutschland politisch profitierten, und die steten päpstlichen Mahnungen wie Wasser auf deren Mühlen wirkten. Erst seit ein paar Jahren hat er seinen Kurs verändert. Angesichts des nicht enden wollenden Zustroms der Migranten nach Europa, spricht er nun auch von der Überforderung mancher Länder, besonders Italiens. Und endlich benennt er auch klar eine der Hauptursachen für die Tragödien: Das skrupellose Agieren der Schleppermafia. Nach der Bootskatastrophe an der kalabrischen Küste bei Catanzaro Ende Februar 2023, forderte er klar wie nie zuvor, den Menschenhändlern endlich das Handwerk zu legen.
Abkehr vom Euro-Zentrismus
Überhaupt, Europa. Der erste Papst aus Lateinamerika offenbart bis heute eine schwierige Beziehung zum Alten Kontinent, den er vor ein paar Jahren schon mal polemisch als „unfruchtbare Großmutter“ beschrieben hatte. Man kann getrost unterstellen, dass die nicht gerade schmeichelhafte Bezeichnung sein wahres Denken über den Zustand Europas ausdrückt. Dass ausgerechnet Franziskus, der Gegenwart und Zukunft der Kirche in den Schwellen- und Entwicklungsländern sieht, 2016 mit dem Europäischen Karlspreis ausgezeichnet wurde, wirkt im Rückblick verwunderlich. Hatte sich sein Vorgänger Benedikt XVI. noch zum Ziel gesetzt, den europäischen Kontinent als Wiege des Christentums zumindest vor einer weiteren Erosion des Glaubens zu bewahren (woran er scheiterte), scheint Europa unter Franziskus bereits abgeschrieben. Sieht man sich die rasende Säkularisierung in den meisten europäischen Staaten an, in den letzten Jahren zusätzlich durch die endlosen Missbrauchsskandale angeheizt, vielleicht zurecht.
Der 24. Februar 2022 sollte zu einem Datum werden, der auch die Sichtweise des Papstes signifikant verändern würde. Der russische Angriff auf die Ukraine schockierte Franziskus tiefgehend und – so kann man sagen – verschob seinen bisherigen politischen Kompass, den Beobachter schon mal als „peronistisch“ bezeichnet hatten. Es begann Franziskus‘ schwierigster Lernprozess. Monatelang, als die Bilder von den russischen Gräueltaten in Irpin, Butscha und anderswo schon weltweit die Runde machten, hielt der Pontifex an der Vision einer gemeinsamen Friedensmission mit dem Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, Moskaus Patriarchen Kyrill, fest. Natürlich ist er von seinen Spitzendiplomaten gewarnt worden, dass die Moskauer Kirchenfürsten stets im Sold des Kremls stünden und kein Partner auf Augenhöhe seien. „Aber sie sind doch trotzdem Hirten“, soll Franziskus damals geantwortet haben. Die letzten Hoffnungen zerstoben, als Kyrill in wirren Reden den Angriff auf die Ukraine als eine Art „Heiligen Krieg“ anpries. Erst im vergangenen Spätsommer, als er in den Verdacht einer moralischen Äquidistanz zwischen Moskau und Kiew geriet, benannte der Papst erstmals die russische Föderation als Aggressor. Bis heute hegt er die Hoffnung auf eine Friedensmission, verbunden mit einem Besuch in Moskau und Kiew. Doch innerlich schmerzt ihn die Erkenntnis, dass der Heilige Stuhl außer Appellen und humanitärer Hilfe in diesem Krieg wenig ausrichten kann.
Peronistisches Bild vom Westen
Zu weich gegenüber Diktaturen und auf dem linken Auge blind – ein weiterer Vorwurf, den die Kritiker von Franziskus gern ins Felde führen. Doch stimmt das? Man muss genau unterscheiden. Blicken wir auf das Reich der Mitte: Die Volksrepublik China war lange ein blinder Fleck auf der Landkarte der vatikanischen Diplomatie. Schon unter Vorgänger Benedikt war der Heilige Stuhl bemüht, das schwierige Verhältnis zu entkrampfen und somit der chinesischen Untergrundkirche mehr Luft zum Atmen zu verschaffen. Franziskus hat daran angeknüpft. Mit der umstrittenen Geheimvereinbarung zwischen Rom und Peking zur Ernennung von Bischöfen (in der vom chinesischen Staat anerkannten, der kommunistischen Partei ergebenen Kirche wurden sie bislang vom Staat ernannt) gelang eine vorsichtige Annäherung. Ob sie ein Erfolg ist, sei dahingestellt. Kritiker, wie etwa der frühere Erzbischof von Hong Kong, Kardinal Joseph Zen, werfen dem Papst offen vor, die romtreuen Untergrund-Katholiken ohne nennenswerte Gegenleistung an das Regime verkauft zu haben. Befürworter mahnen zur Geduld mit dem Riesenreich. Ob das Abkommen sinnvoll und für die katholische Kirche in China hilfreich ist, wird man erst in einigen Jahren beurteilen können. Nicht nur Peking, auch der Vatikan ist bekannt für seinen langen Atem. Die Militärdiktatur in Myanmar hat der Papst dagegen stets klar für dessen Menschenrechtsverletzungen gegeißelt.
Anders verhält es sich mit den Linksdiktaturen im lateinamerikanischen Raum. Hier legt der Argentinier Bergoglio seit Amtsantritt ein erstaunliches Verständnis an den Tag. Zweifelhafte und korrumpierte Machthaber wie Boliviens indigener Ex-Präsident Ivo Morales wurden lange Zeit vom Papst gehätschelt und gingen im Vatikan nach Belieben ein und aus. Auch im Falle Venezuelas bleibt Franziskus bis heute in seiner Haltung unklar. Und sogar gegenüber dem Ortega-Regime in Nicaragua, das einen wahren Kulturkrieg gegen die Kirche vom Zaun gebrochen und zahlreiche Kleriker inhaftiert hat, verhält sich der Pontifex eigenartig ruhig. Der Peronist im Papst tut sich in der Tat schwer, Linksdiktaturen eindeutig zu verurteilen, solange sie sich das „Soziale“ auf die roten Fahnen schreiben. Wie nicht ungewöhnlich in Südamerika, ist ihm der Begriff „Gleichheit“ im Sinne von vermeintlich sozialer Gerechtigkeit wichtiger als „Freiheit“, den er mit amerikanischem Individualismus gleichsetzt. Gegenüber den USA hegt er die klassische, in Lateinamerika weit verbreitete Sichtweise; dass er mit Donald Trump einen US-Präsidenten miterlebte, der so ziemlich alle gängigen antiamerikanischen Klischees bestätigte, trug bei ihm nicht gerade zu einer Meinungskorrektur über die in seinen Augen „egoistischen, hegemonistischen und rücksichtslos ihre eigenen Interessen durchsetzenden“ USA bei.
Als historische Großtat dieses Papstes dürfte hingegen die Aussöhnung mit dem gemäßigten Islam in Erinnerung bleiben. Die gemeinsame Erklärung von Abu Dhabi 2019, von Franziskus und dem Groß-Imam der Al-Azhar Universität in Kairo (der höchsten sunnitischen Instanz in Glaubensfragen) unterschrieben, ist ein Meilenstein. Die Zusicherung gegenseitigen Respektes für den Glauben des Anderen und die Betonung des Rechts auf freie Religionsausübung mögen in unseren Ohren selbstverständlich klingen; angesichts des jahrzehntelangen „Heiligen Kriegs“ islamistischer Terrorgruppen gegen die „Kreuzfahrer des Westens“, ist das Dokument jedoch nicht zu unterschätzen. Hinter den Kulissen arbeitet der Vatikan an einem ähnlichen Dokument mit den Schiiten, doch das scheint ungleich schwieriger zu sein. Gegenüber dem Ayatollah-Regime im Iran hüllt sich Franziskus in Schweigen.
Kühles Verhältnis zu Deutschland
In einem seiner vielen Interviews berichtete Franziskus, dass seine Zeit als Student an der renommierten Jesuiten-Universität Sankt Georgen in Frankfurt die einsamste seines Lebens gewesen sei. Er kam wohl sowohl mit der Sprache als auch mit der deutschen Mentalität nicht klar. Das mag zu einem großen Teil seine gewisse Kühle gegenüber Deutschland erklären; mal völlig abgesehen von den Problemen zwischen Rom und Teilen der deutschen Bischöfe, Stichwort „Synodaler Weg“. Um so bemerkenswerter, dass ihn ausgerechnet mit zwei deutschen Staatsfrauen ein vertrauensvolles und herzliches Verhältnis verbindet. Kein anderer europäischer Regierungschef hatte zu Franziskus einen so engen Draht wie die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel, die er einmal als „liebe Freundin“ bezeichnete. Die Entscheidung 2015, die Grenzen für syrische Flüchtlinge offenzuhalten, hat Franziskus ihr nie vergessen. Die Kanzlerin wiederum schätzte an diesem Papst nicht nur dessen Humanität und Weitsicht, sondern lernte auch die vatikanische Diplomatie und kirchliche Organisationen wie die Gemeinschaft von Sant‘Egidio als Krisenvermittler zu schätzen. Nicht zuletzt deshalb entsandte sie kurz vor Ende ihrer Amtszeit einen ihrer erfahrensten außenpolitischen Berater als Botschafter in den Vatikan.
Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erfreut sich beim Papst hoher Wertschätzung. Erst vor wenigen Tagen bezeichnete er sie in einer Rede zum Weltfrauentag als beispielhaft, wie sie politische Karriere, christliche Werte und Familie unter einen Hut bekomme. Seit Amtsantritt der Ampel-Koalition sind hingegen die diplomatischen Beziehungen zwischen Berlin und dem Heiligen Stuhl erlahmt. Kein einziger Spitzenpolitiker aus der Bundesregierung fand bisher den Weg in den Vatikan (vom Begräbnis Benedikts XVI. einmal abgesehen).
„Natürlich macht ein Papst auch Weltpolitik. Auch ich mache das, wie alle meine Vorgänger“, äußerte Franziskus kürzlich in einem Interview. Immerhin, er hat in diesen zehn Jahren dazugelernt. Die Vorstellung, dass ein Papst nolens volens auch Politiker sei, hätte er vor Jahren wohl noch empört zurückgewiesen. Ob dieses Pontifikat noch lange dauert, kann man bei einem 86jährigen Papst nicht voraussehen. Fest steht: Franziskus hat noch einiges vor. Neben den Reisen, die bereits fest eingeplant oder auf seiner Besuchsliste stehen, sind da die zwei Sitzungsperioden der Weltbischofssynode zur Zukunft der Kirche, die im Oktober 2023 sowie im Herbst 2024 stattfinden sollen. Und an Heiligabend 2024 wird Franziskus die heilige Pforte für das das Jubiläum 2025 öffnen; dann erwartet ihn ein dichtes Programm mit Millionen von Pilgern sowie dem Weltjugendtag in der Ewigen Stadt. Und die Weltpolitik mag neben den zahlreichen Konflikten und Krisen noch manche Unwägbarkeit bieten. Dieser Papst, der mit all seinen Stärken und Schwächen innerkirchlich wie international polarisiert, dessen „Zick Zack-Kurs“ (so das Wall Street Journal) oftmals Freund und Feind verwirrt, der im besten Sinne stört und verstört, wird sich den Herausforderungen der Zukunft jedenfalls nicht entziehen.
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