Vortrag
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Am 28. Januar 2020 hielt Sophie von Bechtolsheim, die Autorin des Buches „Stauffenberg- mein Großvater war kein Attentäter“, in Waldkirch einen Vortrag über Ihren Großvater, Claus Schenk Graf von Stauffenberg und das gescheiterte Attentat auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944.
Vor dem Vortrag zeigte das Geschwister Scholl Gymnasium einen eindrucksvollen Film mit dem Auschwitz-Überlebenden Herrn Reich.
Zu Beginn berichtete Frau von Bechtolsheim aus dem Leben des Großvaters in Bamberg.
So heiratete Stauffenberg als junger Offizier gegen den Willen der Eltern schon früh die Großmutter Nina.
Im Laufe des Vortrags betonte Sie immer wieder, dass das Attentat am 20. Juli 1944 keinesfalls eine "One-Man-Show" war, sondern das es einen großen Kreis von etwa 200 Mitstreitern gab, die an den Plänen beteiligt waren.
Mit dem Entschluss zum Attentat hatten die Verschwörer nicht nur die Gefahr ihres eigenen Todes und ihrer Familie im Falle eines Scheiterns in Kauf nehmen müssen, gleichzeitig mussten Sie auch damit rechnen, dass sie bei Gelingen des Attentates als „Verräter“ in der Bevölkerung angesehen würden.
Im Anschluß an den Vortag, wollte ein Schüler wissen, welche Fragen Sie ihrem Großvater stellen würde, wenn Sie die Möglichkeit hätte. Die Enkelin Sophie v. Bechtolsheim antwortete, dass Sie gerne erfahren würde, welche Partei ihr Großvater 1933 gewählt hätte und welche Rolle die Religion beim Entschluss, das Attentat durchzuführen, spielte.
Mancher Behauptung, Stauffenberg sei anfangs ein bekennender Nazi gewesen widersprach Bechtolsheim, wenngleich Sie einräumte, dass er leider zu Beginn der Machtergreifung Hitlers noch nicht den menschenverachtenden Rassenhass und die anitisemitische Ideolgie der Nazis erkannt habe.
Für Bechtolsheim ist ihr Großvater kein "Held" oder "Übermensch", sondern vielmehr ein Vorbild.
Deshalb solle jeder persönlich sich überlegen, wann es im eigenen Leben wichtig ist, einmal gegen den Strom zu schwimmen und Widerstand zu leisten. Außerdem rief Sie die Schüler_innen auf, sich mit der Frage auseinanderzusetzen, wann Widerstand gut ist und wann schlecht.
Zum Schluss mahnte Sie eindringlich davor, immer wachsam gegenüber Systemen zu sein, in denen der Mensch nur auf seine Funktion reduziert werde und nicht als Indiviuum betrachtet wird.
Ein herzlichen Dank geht an Frau von Bechtolsheim für ihren eindrücklichen Vortrag und an das Geschwister Scholl Gymnasium für seine Gastfreundschaft.
Tessa Hurth
FSJlerin der Konrad-Adenauer-Stiftung Südbaden
Der Denkt@g 2020 ist ein Jugendwettbewerb der Konrad-Adenauer-Stiftung gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus:
Denkt@g 2020