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Der Demokratie-Index Lateinamerika zeige auch in diesem Jahr Entwicklungen auf, die in vielen Ländern beobachtet werde können, sagte Jorge Arias in seiner Präsentation des IDD-LAT 2013. "Es bilden sich auf der einen Seite allerorts stärkere Zivilgesellschaften heraus, die sich auch politisch engagieren. Anderseits gibt es jedoch auch immer mehr Regierungen, die sich mit diesem Prozess schwertun und versuchen, den Handlungsspielraum von NGOs einzuschränken."
In allen lateinamerikanischen Ländern gebe es wirtschaftlich und politisch Ausgeschlossene, die versuchen, sich Gehör zu verschaffen, wie die Proteste in Brasilien in den letzten Monaten gezeigt hätten. "Insgesamt gibt es in vielen Bereichen zwar noch großen Aufholbedarf, aber alles in allem sind die meisten Länder auf einem guten Weg", so der Leiter von Polilat.
Der IDD-LAT untersucht insgesamt 18 Länder Lateinamerikas und führt diese am Ende in einem klassischen Ranking auf, das aus insgesamt 80 Indikatoren bestehend von zehn Punkten (demokratisch) bis null Punkten (undemokratisch) dargestellt wird. Das Land mit dem besten Wert wird in der jeweiligen Kategorie mit der Bestmarke von zehn Punkten versehen, die anderen proportional darunter.
Wie in allen Jahren zuvor führen auch 2013 mit Uruguay, Costa Rica und Chile dieselben drei Länder die Spitzengruppe an. Neu ist allerdings, dass die beiden großen Länder Brasilien und Mexiko aufschließen und es auf die Plätze sieben und acht schaffen. Das habe auch mit dem wirtschaftlichen Aufschwung zu tun, der sich in erster Linie durch den steigenden Konsum in Indien und China durch höhere Exporte auszeichne.
"Auch diese Art der Datenerfassung und Gegenüberstellung ist nicht perfekt, aber der IDD-LAT soll in erster Linie zur Diskussion anregen", so Arias.
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