Schon Kleinkinder entwickeln ein intuitives Verständnis für Mengen, Muster und Strukturen. Wenn pädagogische Fachkräfte dies gezielt fördern, legen sie damit den Grundstein für Bildungserfolg, MINT-Kompetenz und gesellschaftliche Teilhabe. Mathematik hilft Kindern, die Welt zu begreifen, Probleme zu lösen und sich in einer komplexen Gesellschaft zurechtzufinden.
In der Kita lassen sich mathematische Lernprozesse spielerisch und lebensnah integrieren – zum Beispiel beim Zählen von Stufen, beim Sortieren von Bauklötzen oder bei Abstimmungen mit Muggelsteinen. Dabei geht es nicht um frühes Rechnen lernen, sondern um Basiskompetenzen wie logisches Denken, das Erkennen von Strukturen und die Fähigkeit zur Reflexion. Diese Erfahrungen stärken Selbstwirksamkeit, fördern Fairness und tragen zur Demokratiebildung bei.
Voraussetzung für eine gelingende mathematische Frühbildung sind gut qualifizierte Fachkräfte. Sie müssen Mathematik nicht perfekt beherrschen, aber offen und aufmerksam für Lerngelegenheiten im Alltag sein. Praxisnahe Fortbildungen können dabei helfen, die eigene Haltung zur Mathematik zu reflektieren und neue Impulse für die pädagogische Arbeit zu gewinnen.
Damit Kinder unabhängig von Herkunft und Lebensumständen vergleichbare Bildungszugänge erhalten, braucht es politische Unterstützung: für mehr Fachkräfte, bessere Rahmenbedingungen, mehr Zeit für individuelle Förderung und gezielte Investitionen in Fortbildung und Kita-Qualität. Denn Bildung beginnt nicht erst in der Schule und mathematische Kompetenzen dürfen kein Zufallsprodukt sein. Wer in frühe Bildung investiert, investiert in gesellschaftliche Teilhabe, Innovationsfähigkeit und den Zusammenhalt von morgen.
Lesen Sie die gesamte Publikation: "Keine Angst vor Zahlen: Warum Mathe in jede Kita gehört" hier als PDF.
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Über diese Reihe
Die Reihe informiert in konzentrierter Form über Analysen der Konrad-Adenauer-Stiftung zu relevanten aktuellen Themen. Die einzelnen Ausgaben stellen zentrale Ergebnisse und Empfehlungen eigener und externer Expertinnen und Experten vor, bieten Kurzanalysen von rund fünf Seiten und nennen KAS-Ansprechpartnerinnen.