Nach fast 20 Jahren westlicher Militärpräsenz in Afghanistan hat der schnelle Truppenabzug im Sommer 2021 ein Machtvakuum hinterlassen, welches die wiedererstarkten Taliban genutzt haben, um Kabul zu übernehmen. Die umfangreiche Medienberichterstattung zeigte vor allem die große humanitäre Not von Millionen von Menschen, eine wirtschaftliche Krise sowie die zahlreichen Verletzungen von Menschenrechten. Bislang hat es keinen ausreichenden Dialog über die sicherheitspolitischen Bedrohungen gegeben, die sich im Zuge der Machtübernahme durch die Taliban ergeben haben. Dies betrifft vor allem die vielfältigen Bedrohungsarten durch Terrorismus. Da jedoch die Entwicklungen in Afghanistan einen großen Einfluss auf unterschiedliche Ebenen des terroristischen Gefahrenpotentials auswirkten, ist eine Analyse entsprechender Prozesse notwendig. Das vorliegende Buch widmet sich zunächst der internen Situation in Afghanistan. Dabei erfolgt eine historische Skizzierung der Taliban und eine Analyse der stärksten Fraktion im Taliban-Regime, dem Haqqani Netzwerk sowie dem Islamischen Staat in der Provinz Khorasan. Nachfolgend beschäftigt sich die Publikation mit den externen Bedrohungen: Den regionalen und internationalen Finanzrisiken, dem Aspekt der Foreign Fighters, den Effekten auf globale terroristische Gruppierungen sowie der veränderten Beziehung zwischen den Taliban und dem Iran. Final schließt die Abhandlung mit einem Blick auf die europäische Anti-Terrorismusarchitektur und potenzielle Bedrohungen durch die Übernahme der Taliban in Afghanistan für Deutschland und die Europäische Union ab.
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