Gespräch
Details
„Der Kampf gegen Diskriminierung beherrscht die Debatten – im Kern aber geht es dabei um etwas anderes: unsere Gesellschaftsordnung zu überwinden“…so lautet die These des Historikers Andreas Rödder. Die aufgeregten Debatten um „Cancel Culture“, „Political Correctness“, „Wokeness“ und „Identitätspolitik“ münden nach Rödders Meinung letztendlich in eine Systemfrage: Sind Rassismus und Diskriminierung Ausnahmen im westlichen Gesellschaftsmodell? Oder sind sie strukturelle Bestandteile unserer gesellschaftlichen Ordnung?
Wer bestimmt die Grenzen des Sagbaren? Wer normiert unsere Sprache und Begrifflichkeiten? Wer darf in der öffentlichen Debatte zu Wort kommen und wer nicht? Wie lassen sich Benachteiligungen bestimmter gesellschaftlicher Gruppen vermeiden oder ausgleichen? Ist der Kabarettist Dieter Nuhr ein Rassist, die Autorin der Harry-Potter Romane Joanne K. Rowling eine „Transphobikerin“? Diese Fragen möchten wir mit Ihnen und unserem Gesprächspartner diskutieren.
Programm
Prof. Dr. Andreas Rödder
Prof. Dr. Andreas Rödder ist 1967 in Wissen/Sieg geboren. Er studierte Geschichte und Germanistik in Bonn, Tübingen und Stuttgart. Sein akademischer Werdegang führte ihn an das Historische Kolleg in München, das Auswärtige Amt in Bonn, die Universität Stuttgart und die Brandeis University Boston. Seit 2005 ist Andreas Rödder Professor für Neueste Geschichte an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz. Gastprofessuren führten ihn an die Brandeis University Massachusetts und an die London School of Economics. Derzeit ist er “Helmut Schmidt Distinguished Visiting Professor” am Henry Kissinger Center for Global Affairs an der Johns Hopkins University, Washington.