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Desorden Mundial: Auswirkungen des Krieges in der Urkraine

In der Universidad Javeriana fand eine Gesprächsrunde über unsere Publikation “DesOrden mundial” statt, wobei die Folgen des Krieges in der Ukraine für Kolumbien und Lateinamerika diskutiert wurden.

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Am 10. August 2022 fand eine Gesprächsrunde über unsere Publikation “DesOrden mundial” (Weltweite Unordnung) statt, in der die Folgen des Krieges in der Ukraine für Kolumbien und Lateinamerika diskutiert wurden. An der Veranstaltung nahmen Experten der Universitäten Javeriana und ICESI sowie der Organisation CRIES teil, die über die aktuelle Situation und die Zukunftsperspektiven diskutierten.

In der Universidad Javeriana fand eine Gesprächsrunde über die Publikation “DesOrden Mundial” statt, in der die Folgen des Krieges in der Ukraine für Kolumbien und Lateinamerika analysiert wurden. Die Publikation wurde von der Organisation CRIES und der Konrad-Adenauer-Stiftung herausgegeben und analysiert den Wandel des internationalen politischen Systems nach der Pandemie sowie die Konsolidierung einer neuen Weltordnung, geprägt von allgemeiner Ungewissheit. 

In seinen Grußworten dankte der Direktor des Programms Internationale Beziehungen der Universidad Javeriena, Gabriel Jiménez der Konrad-Adenauer-Stiftung für die langjährige Zusammenarbeit und der Organisation CRIES für ihre Bereitschaft, die internationale politische Lage und ihre Auswirkungen auf Kolumbien zu analysieren.

Die Projektkoordinatorin der Konrad-Adenauer-Stiftung KAS Kolumbien, Andrea Valdelamar betonte, wie wichtig für die KAS die Organisation von Diskussionen sei, vor allem über Themen, die einen Wandel in den internationalen Beziehungen und die Auswirkungen auf den kolumbianischen Staat mit sich bringen.

Auch der Direktor des CRIES, Andrés Serbin sprach über die Notwendigkeit, die Folgen des Krieges in der Ukraine zu analysieren, weil damit ein Wandel in der politischen Weltordnung verbunden sei, der sich bereits in den letzten 20 Jahren angekündigt habe, mit dem Aufkommen neuer Mächte, die das westlich geprägte Konzept des internationalen Systems herausfordern. 

Im folgenden Panel wurde die Publikation von Andres Serbin “Guerra y transición global: ¿Cómo se gestó́ la guerra en Ucrania y cómo nos afecta?" (Krieg und globale Transition- Wie verläuft der Krieg in der Ukraine und wie beeinflusst uns das?) vorgestellt; Kommentator war der Professor der ICESI, Vladimir Rouviski. Beide bezeichneten das Buch als wichtigen Beitrag zum Verständnis des Krieges in der Ukraine, weil es den historischen Kontext des Konflikts in einem Kontinent beschreibt, in dem man die Bedeutung eines Krieges bereits vergessen hatte. Rouviski betonte, dass dieser historische Kontext die Transformation in der politischen Weltordnung beweise, indem man von einer “unipolaren” Welt, wo die westlichen Potenzen eine hegemoniale Macht ausübten, nun zu einer „multipolaren“ Welt übergehe, wo eine Vielzahl neuer Akteure den traditionellen Einfluss verwischen und neue, zerbrechlichere Beziehungen entstehen. 

Rouviski verglich vor dem Hintergrund dieses Wandels in der Weltordnung die verschiedenen Strategien zur Bekämpfung der Pandemie in Ost und West. Auch sprach er über die Möglichkeit, dass sich Lateinamerika nicht für eine klare Ausrichtung nach Ost oder West entscheiden und unter Berücksichtigung seiner schwachen Stellung im globalen System, eine neue außenpolitische Strategie mit den aufkommenden Mächten verfolgen sollte.

Mit den Professoren der Universidad Javeriana, Angélica Alba, Manuela Trindade y Eduardo Velosa sowie Andrés Serbin und Vladimir Rouviski vertiefte man die Diskussion über die neue politische Weltordnung und die Rolle Lateinamerikas.

Angélica Alba betrachtete den Wandel aus der Sicht der Länder des Mittleren Ostens und deren strategische Ausrichtung; sie vertrat die Ansicht, dass diese Länder eine gemeinsame Einstellung gegenüber Ländern wie Russland, China, USA oder der EU vertreten, außer einigen mehr extremistisch ausgerichteten Regimen, die im Einflussbereich bestimmter Mächte liegen. 

Manuela Trinidade sprach über die von Russland vorgebrachten Argumente für den Krieg in der Ukraine, die die internationalen Mechanismen zur Konfliktlösung in Frage stellen und sie auf Szenarien beschränken, wo politische Probleme durch vollendete Tatsachen gelöst werden. Durch diese Einstellung werde die Glaubwürdigkeit internationaler Organisationen riskiert und ihre Fortführung angezweifelt.

Eduardo Velosa analysierte die Rolle Chinas in dieser neuen Weltordnung und die Bedeutung der Krise in Europa für die wirtschaftlichen Interessen Chinas; dadurch könne das asiatische Land seinen Einflussbereich ausweiten, vor allem in Ländern, die aufgrund des Krieges in der Ukraine kein Vertrauen mehr in die westlichen Mächte haben.

Zum Abschluss sprachen Andrés Serbin und Vladimir Rouviski über die Herausforderungen, die eine multipolare Weltordnung mit sich bringen würde, auch wenn sie bis jetzt noch nicht Realität geworden ist. Auch gingen sie auf die Auswirkungen einer solchen neuen Weltordnung auf geopolitischer Ebene ein, wo die Regeln davon abhängen würden, wer sie erstellt und wie sie kontrolliert werden.

 

 

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