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Veranstaltungsberichte

Vision Innovation: Wie wird Innovation zum Katalysator für neues Wachstum?

Welche Weichen heute gestellt werden müssen, um den Fortschritt von morgen zu gestalten

Die Fähigkeit zur Innovation bildet eine zentrale Säule unserer Wirtschaft. Welche Rahmenbedingungen muss die Politik schaffen, um Unternehmer und Entwickler zu stärken? Wie werden Innovationen in der Bevölkerung schneller angenommen? Wie machen wir Neues wieder einfacher? Auf der Innovationskonferenz Vision Innovation am 25. Juni 2025 in der Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung in Berlin wurde mit hochrangigen Gästen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft unter Beteiligung von Kooperationspartnern diskutiert und Aussteller präsentierten ihre innovativen Projekte.

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Wirtschaftlicher Aufschwung ist nur mit Innovation möglich und genau darum ging es bei Vision Innovation: „Unser Wohlstand hängt von Innovation ab“, betonte Dr. Carsten Linnemann MdB, Generalsekretär der CDU Deutschlands, in seiner Keynote. Es sei ein Tag für Fortschritt, Verantwortung und Zukunftsdenken – würdigte Prof. Dr. Norbert Lammert die Veranstaltung in seiner Eröffnungsrede. Kaum ein Thema werde im Koalitionsvertrag häufiger genannt als Innovation und Wachstum.

Linnemann betonte, dass schon in der Vergangenheit jede Rezession nur mit Innovation überwunden wurde. Viele Innovationssprünge passierten aber zu schnell – wir müssten kritisch hinterfragen, wie und welche Bereiche in den vergangenen Jahren gefördert wurden.

 

Mehr Räume zum Ausprobieren und Experimentieren

Wie wir in Zukunft übergreifend arbeiten können, wurde mit Dr. Sigrid Evelyn Nikutta und KAS-Fellow Prof. Dr. Christoph M. Schmidt diskutiert. Es sei wichtig, mehr Räume zum Ausprobieren und Experimentieren schaffen und Phasen der Unsicherheit auszuhalten, um nachhaltiges Wachstum zu ermöglichen. Nur so könnten neue Ideen nachhaltig wachsen. Auch müsse die Politik empirisch und kritisch prüfen, wie erfolgreich eigene Maßnahmen sind – und diese bei Bedarf anpassen.

Innovation bedeutet nicht nur wirtschaftliche Sicherheit, betonte Dr. Silke Launert, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt, in ihrem Spotlight zu Deutschlands High-Tech Agenda: Durch „Top Forschung, top Transfer und top High-Tech“ werde technologische Unabhängigkeit erreicht sowie die Möglichkeit, kritische Technologien und Infrastrukturen zu steuern. Das Ziel sei, aus Deutschland wieder ein Top-Technologieland zu machen.

 

Wissenstransfer voranbringen

Wie kann Innovation in Mittelständischen Unternehmen durch Wissenstransfer vorangebracht werden? Diese und andere fachspezifische Fragen wurden im interaktiven Open Space-Format mit Expertinnen und Experten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft diskutiert – beispielsweise mit Stephan Albani MdB, Dipl.-Ing. Lars Dittrich, CEO 5Microns GmbH und Prof. Dr. Stefan Kolev, Leiter des Ludwig-Erhard-Forums für Wirtschaft und Gesellschaft.

Im Open Space „Investitionen für morgen: Neue Antibiotika fördern, Krisen vermeiden“, der in Kooperation mit den forschenden Pharma-Unternehmen (vfa) und dem Deutschen Netzwerk gegen Antimikrobielle Resistenzen (DNAMR) durchgeführt wurde, diskutierten die Teilnehmenden über die Herausforderung, der Verbreitung von multiresistenten Keimen durch die Entwicklung neuer Antibiotika entgegenzuwirken. „Wir können das Problem nicht lösen, nur beherrschen. Die Entwicklung von resistenten Keimen können wir nicht verhindern, nur verlangsamen“ bilanzierte Prof. Dr. Mathias Pletz, Direktor des Instituts für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene, Universitätsklinikum Jena

Deutlich wurde auch: Es braucht einen langen Atem, um neue Wirkstoffe zu entwickeln. Kleinen Unternehmen, die die Hauptlast bei der Entwicklung neuer Antibiotika tragen, fehle oft die Finanzierung bis zur Marktreife. Lösungen für bessere Anreizsysteme zur Finanzierung, wie das europäische Voucher-System, lägen auf den Tisch und sollten nun schnell umgesetzt werden. Mögliche Defizite an diesen Systemen könnten später korrigiert werden.

 

Bürokratische Hürden überschatten viele Gründungen

Startups stoßen auf ähnliche Probleme: Nicht nur bürokratische Hürden überschatten viele Gründungen – Regulierungen und die Forderung nach Sicherheit erschweren insbesondere jungen Unternehmen den Start, so Erik Podzuweit Gründer und Co-CEO von Scalable auf der Panel Discussion zum Thema „Startup-Standort 2030: Was brauchen Startups und Scaleups zum Durchstarten? des Startup-Verbands. Gleichzeitig bleibe Deutschland für viele Fachkräfte immer noch attraktiv, betonten Romy Schnelle, Geschäftsführerin des High Tech Gründerfonds und Dr. Chris Rehse, Gründer der neotiv GmbH.  

Ähnliche Herausforderungen gibt es im Bereich Defence-Tech: Während der geopolitische Druck wächst, entwickelt sich die Vereinheitlichung von Vorgaben innerhalb der Europäischen Union nur langsam. Der Kontakt zwischen Unternehmen und der Bundeswehr gestalte sich häufig als Bottleneck, so Teresa Ritter, Lead Security, GovTech Campus Deutschland.

 

Was die Technologien der Zukunft heute von der Politik benötigen

In exklusiver Runde diskutierten am Abend auf der Dachterrasse Dr. Dr. Heike Riel, IBM Fellow und Leiterin Quantum und Informationstechnologien und Prof Dr. Christopher Baum, Vorstand Translationsforschung Charité, was die Technologien der Zukunft heute von der Politik benötigen. Moderiert wurde die gesellige Runde von Philipp Krohn (Wirtschaftsredakteur der FAZ). Zudem wurde Dipl.-Ing. Marvin Henkel im Rahmen der Veranstaltung mit der Auszeichnung „Best Practices: Innovationstransfer gestalten“ für sein hochkomplexes Tischgerät zur chemischen Oberflächenmodifikation unter Reinraumbedingungen geehrt. Als „Paradebeispiel für erfolgreichen Wissenstransfer und gelebte Innovationskultur im Mittelstand“ lobte Maja Eib, Landesbeauftragte und Leiterin des Politischen Bildungsforums Thüringen, das innovative Projekt – es setze nicht nur in der Forschung, sondern auch in der industriellen Anwendung neue Maßstäbe. Auch Andreas Bühl MdL, Vorsitzender der CDU-Fraktion Thüringen betonte in seinem digitalen Grußwort die außerordentliche Leistung von Marvin Henkel, der mit seiner Diplomarbeit „eine Brücke zwischen universitärer Forschung und unternehmerischer Anwendung“ gebaut hat.

Die Veranstaltung wurde in Zusammenarbeit mit dem Verband forschender Pharma-Unternehmen vfa, dem Deutschen Netzwerk gegen Antimikrobielle Resistenzen (DNAMR), dem Startup-Verband, dem Verband 3DDruck, dem Magazin Europäische Sicherheit und Technik sowie Morpheus Logistik, durchgeführt.

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Dr. Jan Cernicky

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Leiter der Abteilung Wirtschaft und Innovation

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25. Juni 2025
Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung e. V.
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Über diese Reihe

Die Konrad-Adenauer-Stiftung, ihre Bildungsforen und Auslandsbüros bieten jährlich mehrere tausend Veranstaltungen zu wechselnden Themen an. Über ausgewählte Konferenzen, Events, Symposien etc. berichten wir aktuell und exklusiv für Sie unter www.kas.de. Hier finden Sie neben einer inhaltlichen Zusammenfassung auch Zusatzmaterialien wie Bilder, Redemanuskripte, Videos oder Audiomitschnitte.