Die COP26 in Glasgow war in vielerlei Hinsicht eine ungewöhnliche COP (Conference of Parties, Konferenz der Vertragsparteien der UN-Klimarahmenkonvention). So fand sie zunächst aufgrund der Corona-Pandemie mit einem Jahr Verspätung statt. Darüber hinaus verhandelten die Regierungen in einem wirtschaftlichen Umfeld, das von mehr oder weniger klimafokussierten Wiederaufbauprogrammen sowie einer rasanten volkswirtschaftlichen Erholung geprägt ist.
Die neue multilaterale Sprechfähigkeit zum Kohleausstieg ist ein politischer Zugewinn der COP26. Zudem verbessern neue CO2-Bilanz- und Transparenzregeln die Mess- und Vergleichbarkeit des globalen Klimaschutzes. Die Ausbuchstabierung des Artikels 6 des Pariser Klimaabkommens gibt Impulse für den globalen Kohlenstoffmarkt.
Zentrale Fragen im Bereich der Klimafinanzierung, Anpassung an den Klimawandel sowie des Themas Schäden und Verluste bleiben zum großen Unmut vieler Schwellen- und Entwicklungsländer unbeantwortet. Die COP wird zur globalen Plattform für Klimaschutzinitiativen, an denen sich die Wirtschaft zunehmend beteiligt. Darunter der Global Methan Pledge, The One Sun One World One Grid and Green Grids Initiative, das Abkommen zur Beendigung der Abholzung von Wäldern bis 2030 oder die Glasgow Financial Alliance for Net Zero.
Die Vereinbarung der EU und der USA zum Abbau von Zöllen im Stahl- und Aluminiumsektor mit der angestrebten Kooperation gemeinsamer Nachhaltigkeits-Standards in diesem Bereich könnte ein Hinweis auf die Entstehung eines Klima-Klubs sein. Die handelspolitischen Konsequenzen könnten mit Blick auf den EU-CO2-Grenzausgleich entschärfend wirken.
Lesen Sie den gesamten Monitor Nachhaltigkeit „COP26: Ein kleiner Fortschritt für den Klimaschutz“ hier als PDF.
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