KAS/Christiane Stahr
Eine Reise in Adenauers Vergangenheit
Diese skizzierte historische Bedeutung Cadenabbias wachzurufen und die Erinnerung an Adenauers Aufenthalte den Besuchern vor Ort noch sichtbarer vor Augen zu führen – diese Absicht verfolgt ein von der Civitas-Bernhard-Vogel-Stiftung gefördertes Projekt, das gemeinsam von der Hauptabteilung WD/ACDP der Konrad-Adenauer-Stiftung und der Villa La Collina im wahrsten Sinne des Wortes in Szene gesetzt worden ist. An acht passenden Orten auf dem Gelände wurden Stelen aufgestellt. Über einen auf diesen Stelen angebrachten QR-Code können wissenswerte, aber auch kuriose und ungewöhnliche Fakten über die Aufenthalte Adenauers in seinem norditalienischen „Arkadien“ in Deutsch, Englisch und Italienisch abgerufen werden. Ergänzt sind diese Informationen mit teils ikonischen, teils aber auch unbekannten Fotos und Karikaturen.
Die feierliche Einweihung des digitalen Stelenrundgangs fand in Cadenabbia in Anwesenheit der Geschäftsleitung und von zahlreichen Mitgliedern des Deutschen Bundestages sowie des Europäischen Parlamentes statt, die parallel an diesem Wochenende im Rahmen des sogenannten Planungsausschusses über die internationale Arbeit der Stiftung berieten. Anwesend war neben dem langjährigen örtlichen Schuster, der als Zeitzeuge Adenauer noch erlebt hatte, auch zahlreiche örtliche Prominenz, darunter der Bürgermeister der Gemeinde Griante-Cadenabbia, Pietro Ortelli.
Mehr als nur eine „Schnapsidee“
In seiner Einführung erläuterte Dr. Michael Borchard, Leiter WD/ACDP, nicht nur den Stelenrundgang und seine Besonderheiten, sondern wies auch auf die Entstehung dieser Idee hin. Sie sei buchstäblich vor etwas mehr als zwei Jahren bei einem Glas Grappa in der Villa als „Schnapsidee“ von Heiner Enterich und ihm entstanden, in dem Bewusstsein, dass die Tatsache, dass die Villa La Collina neben dem Wohnhaus in Rhöndorf der zweite große authentische Erinnerungsort an Adenauer sei, eine stärkere Betonung der historischen Zusammenhänge erfordere. Man begegne ihm über den Rundgang nun sehr lebendig als Natur- und Gartenliebhaber, Boccia-Spieler, aber eben auch als Regierungschef im „Ersatzkanzleramt“ Villa La Collina. Michael Borchard dankte auch dem Projektteam, das sich mit so viel Engagement an die Sache gemacht habe: Christiane Stahr, Anna Kim und Philip Rosin.
In Zusammenhang mit der Förderung durch die „Civitas-Bernhard-Vogel-Stiftung“ erinnerte Borchard auch an ihren kürzlich verstorbenen Namensgeber, der neben seiner bedeutsamen Rolle als Ministerpräsident in zwei verschiedenen Bundesländern auch als zweimaliger Vorsitzender sowie Ehrenvorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung in Erinnerung bleibt und bereits früh auf die oftmals unterschätze historische Bedeutung Cadenabbias hingewiesen hatte: „Es wird leicht übersehen, dass entscheidende Wegmarken der späten Adenauer-Ära in Cadenabbia ersonnen oder gesetzt worden sind, dass die Cadenabbia-Aufenthalte eben diesen Jahren zugehören, da Adenauer als der große alte Mann des Westens galt.“
Diesem Dank schloss sich auch der Vorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung, Prof. Dr. Norbert Lammert, ausdrücklich an: Das eigentümliche an Schnapsideen sei, dass sie in der Realisierung Kosten verursachen würden und wie wichtig es sei, dass hier eine so substanzielle Unterstützung durch die Civitas-Bernhard-Vogel-Stiftung geleistet worden sei.
Am Rande eines Empfangs bestand sodann die Gelegenheit, den Stelenrundgang individuell in Augenschein zu nehmen und die einzelnen Stationen auszuprobieren.
Ein Hinweis für alle Daheimgebliebenen:
Der Historische Rundgang ist auch fernab vom Comer See auf der Webseite der Villa La Collina abrufbar. Alle Informationen finden Sie auf der Webseite oder im dazugehörigen Flyer (deutsch, english, italiano).
Themen
Über diese Reihe
Die Konrad-Adenauer-Stiftung, ihre Bildungsforen und Auslandsbüros bieten jährlich mehrere tausend Veranstaltungen zu wechselnden Themen an. Über ausgewählte Konferenzen, Events, Symposien etc. berichten wir aktuell und exklusiv für Sie unter www.kas.de. Hier finden Sie neben einer inhaltlichen Zusammenfassung auch Zusatzmaterialien wie Bilder, Redemanuskripte, Videos oder Audiomitschnitte.