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Chinas Rolle in der Welt

Chinas Rolle in der Welt

Die Zeiten, in denen die westlich geprägten Vorstellungen eine beinahe natürliche prägende Wirkung für den Rest der Welt hatten, sind offensichtlich vorbei. Wir befinden uns nunmehr in einer Konkurrenzsituation, die wir ebenso wahr- wie ernst nehmen sollten; in der wir aber auch keinen Grund für Minderwertigkeitskomplexe haben.

Prof. Dr. Norbert Lammert, Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung e. V.

Chinas Aufstieg und seine geopolitischen Folgen  

Der Aufstieg der Volksrepublik China zu einer globalen Macht ist im vergangenen Jahrzehnt schrittweise erfolgt. Lange blieb er in unseren Beobachtungen auf seine ökonomische Dimension reduziert. Unter Staats- und Parteichef Xi Jinping ist jedoch der Anspruch Chinas, globale politische Macht zu sein, unübersehbar geworden. Der “erweiterte” Westen sieht sich einer geostrategisch motivierten Außenpolitik Chinas gegenüber.

Inmitten der wachsenden Rivalität zwischen den USA und China ist China bestrebt, seine eigene Präsenz auf der internationalen Bühne weiter auszubauen und technologisch unabhängig von den USA zu werden. Chinas Rolle als wichtiger Handelspartner für viele Länder der Welt hat dem Land eine Reihe von Instrumenten an die Hand gegeben, mit denen es seinen Einfluss sowohl in bilateralen Beziehungen als auch auf multilateraler Ebene geltend machen kann.

Im Rahmen der Neuen Seidenstraße (Belt and Road Initiative) hat China seine wirtschaftlichen und politischen Beziehungen diversifiziert, Handelsrouten mit Zugang zu Häfen und Handelszentren in der ganzen Welt eingerichtet und einen neuen Rahmen geschaffen, in dem chinesische Unternehmen Zugang zu neuen Märkten erhalten und diese erschließen können. Aus chinesischer Sicht ist die Konnektivität zu einem wichtigen Merkmal in Chinas Interaktion mit der Welt geworden, das zu wirtschaftlichen Wachstumsprozessen in zuvor eher isolierten Ländern und Regionen beitragen soll.

 

Bedeutung für Deutschland und die EU

Mit Chinas Aufstieg kommt es zu regionalen und geopolitischen Machtverschiebungen. Damit geht ein sich zuspitzender Großmachtkonflikt und Wettbewerb der Systeme einher.

Die Auseinandersetzung um globale Einflusssphären betrifft uns direkt, findet aber auch fernab unserer eigenen Grenzen statt. Etwa auf dem afrikanischen Kontinent, in Lateinamerika, im Nahen Osten und in der Arktis, wo chinesisches Engagement vermehrt in die Formulierung eigener wirtschafts- und sicherheitspolitischer Gestaltungsansprüche mündet.

Deutschland und die EU stehen damit vor der Frage, wie man sich in einer geopolitisch stark verändernden Welt grundsätzlich positioniert.


Internationale Büros und Programme

Die Konrad-Adenauer-Stiftung ist seit 1996 in Peking und seit 2001 mit einem zusätzlichen Büro in Shanghai vertreten.

Auslandsbüros in China

Shanghai, China | Foto: hugolim.com/Flickr hugolim.com/Flickr

 

Mit den zwei Länderbüros in Peking und Shanghai verfügt die KAS über wichtige Einrichtungen um sich mit chinesischen Kooperationspartnern eng zu bilateralen und internationalen Fragen auszutauschen. Gleichzeitig setzt sich die Stiftung vermehrt mit dem wachsenden politischen Einfluss Chinas auseinander, mit dem sich viele Länder, ja ganze Regionen, neuen Herausforderungen gegenübersehen.

 

Mehr erfahren über die Arbeit unserer Büros in China


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19. Juli 2022
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