Asset Publisher

N. Jilderda/ Pexels

Event Reports

Von Weltenbummlern und Aktivisten

Wie steht die Jugend zum Klimaschutz?

Am 17. Februar 2022 widmete sich die Konrad-Adenauer-Stiftung im Rahmen der digitalen Veranstaltung โ€žVon Weltenbummlern und Aktivisten: Wie steht die Jugend zum Klimaschutz?โ€œ den Einstellungen, Sorgen und Wรผnschen der Jugend zum Klimaschutz sowie ihren Erwartungen hinsichtlich einer generationengerechten Klimapolitik. Der Veranstaltungseinladung folgten rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Asset Publisher

In seiner BegrรผรŸung betonte Dr. Peter Fischer-Bollin, Leiter der Hauptabteilung Analyse und Beratung der Konrad-Adenauer-Stiftung, die Wichtigkeit des Themas und hob vielfรคltige weitere Projekte der Stiftung zum Themenfeld Klima und Nachhaltigkeit hervor.

 

Marie-Jeanne Kurdziel, Climate Policy Analyst am NewClimate Institute, nahm eine wissenschaftliche Einordnung zum Nexus Klima und Generationengerechtigkeit vor. Dazu erlรคuterte sie in einem ersten Schritt die Generationengerechtigkeit in der Nachhaltigkeitsdebatte und verwies dabei insbesondere auf die Brundland-Kommission 1987. Anhand mehrerer Beispiele stellte Frau Kurdziel dar, welche Folgen eine Erderwรคrmung um jeweils 1,5 Grad Celsius und 2 Grad Celsius hรคtte und resรผmierte, dass die Emissionen schon heute deutlich reduziert werden mรผssen. Hinsichtlich der Generationengerechtigkeit in der Klimapolitik erlรคuterte sie das Urteil des Bundesverfassungsgerichts von April 2021, dass die Folgen des Klimaschutzgesetzes auch fรผr die jรผngere Generation betrachtete und Nachbesserungen einforderte.

 

Der Bundestagsabgeordnete Sepp Mรผller (CDU), erklรคrte, dass die Verbrennung fossiler Energietrรคger dazu gefรผhrt habe, dass Wohlstand geschaffen werden konnte. Allerdings sei es nun notwendig, aus den fossilen Energietrรคgern auszusteigen und einen Transformationsprozess einzuleiten. Als Beispiel fรผhrte der Abgeordnete den Ausstieg aus der Braunkohleverstromung im Jahr 2038 an, der das Ergebnis eines gesamtgesellschaftlichen Kompromisses sei. Sepp Mรผller MdB plรคdierte dafรผr, dass die Politik nicht auf Verbote, sondern auf Anreize setzt und beispielsweise die Waldbewirtschaftung stรคrkt. Es sei notwendig, Planungs- und Genehmigungsverfahren, vor allem in den Bereichen Wohnen und Verkehr, zu beschleunigen.

 

Kathrin Henneberger, Bundestagsabgeordnete von Bรผndnis 90/Die Grรผnen, beschrieb die Beweggrรผnde fรผr Ihr klimapolitisches Engagement und zeigte auf, dass Klimapolitik heute einen anderen Stellenwert hat als noch vor einigen Jahren. Sie warf die Frage auf, warum sich unsere Worte und Taten in Bezug auf die Klimapolitik so sehr voneinander unterscheiden. Ihrer Ansicht nach sei der Mensch so veranlagt, dass er unmittelbare Gefahren erkennen und darauf reagieren kรถnne, wรคhrend es fรผr ihn bei in der Zukunft liegenden Gefahren schwerer sei. Zudem betonte die Abgeordnete, dass wir in einer Gesellschaft leben, die es schwierig mache, die Rahmenbedingungen fรผr den Klimaschutz zu verรคndern.

 

Elisabeth Hoffmann, Referentin Jugend und Generationen der Konrad-Adenauer-Stiftung, ordnete die Plattform TikTok ein, die sich bei der jungen Generation groรŸer Beliebtheit erfreut. So hat sich die Anzahl der Nutzerinnen und Nutzer in den letzten 3,5 Jahren versiebenfacht, womit sie die am schnellsten wachsende soziale Plattform ist. Auf TikTok werde, so Elisabeth Hoffmann, hรคufig auch รผber politische Themen diskutiert, beispielsweise รผber die Klimapolitik. Dabei finde vor allem die Botschaft, dass Klimaschutz auch ohne Einschrรคnkungen mรถglich sei, unter jungen Menschen Anklang.

 

Laura Jorde, Geschรคftsfรผhrerin der Wirtschaftsjunioren Deutschlands, gab Einblicke in die Praxis von Jungunternehmerinnen und Jungunternehmern. So berichtete sie von einer Verbandsumfrage, die ergab, dass bereits viele Mitglieder erfolgreiche Projekte zum Thema Nachhaltigkeit implementiert haben. Politik mรผsse, so Laura Jorde, Ziele und Rahmenbedingungen fรผr die Unternehmen vorgeben, aber auch internationale Wettbewerbsfรคhigkeit berรผcksichtigen.

 

In der Diskussion wurde auf konkrete MaรŸnahmen, die Vorreiterrolle Deutschlands und auf das Thema Kernkraft eingegangen. Zur Sprache kam auch, dass unter jungen Menschen ein groรŸer Wille aber auch Verunsicherung mit Blick auf das Engagement fรผr den Klimaschutz besteht. Es wurde die Notwendigkeit hervorgehoben, die Stimmen der Jugend in der klimapolitischen Debatte anzuhรถren, zu berรผcksichtigen und an einem Strang zu ziehen.

 

Im Schlusswort fasste Natalie Klauser, Referentin Demographischer Wandel der Konrad-Adenauer-Stiftung zusammen, dass junge Menschen mit verschiedenen Lebensumstรคnden und Hintergrรผnden unterschiedliche Sorgen und Erwartungen an eine generationengerechte Klimapolitik haben. Eine der zentralen Herausforderungen fรผr Politik und Gesellschaft werde sein, die berechtigten Forderungen nach Klimaschutz, Generationengerechtigkeit und wirtschaftlichen Perspektiven miteinander zu vereinbaren. Es sei entscheidend, dass die Herausforderung Klimawandel gesamtgesellschaftlich und generationenรผbergreifend angegangen wird. Die Jugend kรถnne dabei, auch als Innovationstreiber, eine Vorreiterrolle einnehmen.

Asset Publisher

Contact

Andrรฉ AlgermiรŸen

Algermissen, Andre

Director of the Regional Program Central Asia

andre.algermissen@kas.de +49 30 26996-3945
Contact

Natalie Klauser

Natalie Klauser

Demographic change and integration policy

natalie.klauser@kas.de +49 30 26996-3746
Contact

Elisabeth Hoffmann

Elisabeth Hoffmann bild

Youth and Family

elisabeth.hoffmann@kas.de +49 30 269 96 2515

comment-portlet

Asset Publisher

About this series

The Konrad-Adenauer-Stiftung, its educational institutions, centres and foreign offices, offer several thousand events on various subjects each year. We provide up to date and exclusive reports on selected conferences, events and symposia at www.kas.de. In addition to a summary of the contents, you can also find additional material such as pictures, speeches, videos or audio clips.