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75 Jahre Bundesrepublik Deutschland

Erfolge und aktuelle Herausforderungen der liberalen Demokratie

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Auf einen Blick

  • Vor dem Hintergrund des aufziehenden Kalten Krieges entschieden sich die Westmächte im Frühjahr 1948 für die Gründung eines westdeutschen Teilstaates.
  • Um eine weitere Vertiefung der deutschen Teilung zu verhindern, beriet der Parlamentarische Rat anstelle einer Verfassung über ein Grundgesetz als Provisorium.
  • Mit der Verkündung des Grundgesetzes am 23. Mai 1949 wurde die Bundesrepublik Deutschland als freiheitlich, parlamentarische Demokratie und als föderaler und sozialer Rechtstaat gegründet.
  • Am 7. Oktober 1949 erfolgte auf Weisung Moskaus die Gründung der DDR als sozialistische Diktatur unter der Vorherrschaft der Staatspartei SED.
  • Als Partei der Sozialen Marktwirtschaft setzte sich die CDU bei der ersten Bundestagswahl am 14. August 1949 gegenüber der SPD knapp durch.
  • Am 1. September 1949 konstituierte sich die gemeinsame Fraktion von CDU und CSU. Mit den Stimmen der künftigen Koalitionspartner FDP und DP wählten die Unionsabgeordneten am 15. September 1949 Konrad Adenauer zum ersten Bundeskanzler.

 

Inhalt

1. Besatzung und Kalter Krieg

2. Doppelte Staatsgründung

3. Erste Bundestagswahl und Fraktionsgemeinschaft

4. Entscheidende Weichenstellungen

5. 75 Jahre Bundesrepublik

6. Publikationen, Veranstaltungen und Medienbeiträge zum Thema


 

 

„Es ist wohl […] für uns Deutsche der erste frohe Tag seit dem Jahre 1933“, erklärte Konrad Adenauer am 8. Mai 1949 nach der Schlussabstimmung des Parlamentarischen Rates über die künftige Verfassung des neugegründeten Weststaates. Dass sich die Bundesrepublik Deutschland zu einer der stabilsten liberalen Demokratien weltweit entwickeln würde, war weder zwangsläufig noch absehbar.

Konrad Adenauer und vier weitere Mitglieder des Parlamentarischen Rates während der Verkündung des Grundgesetzes am 23. Mai 1949 Bundesregierung/Georg Munker
Konrad Adenauer verkündet das Grundgesetz am 23. Mai 1949 bei der Schlusssitzung des Parlamentarischen Rates in Bonn. Im Bild von links nach rechts: Helene Weber, Hermann Schäfer, Konrad Adenauer, Adolf Schönfelder und Jean Stock, Mitglieder des Parlamentarischen Rates.
Die Konrad-Adenauer-Stiftung erinnert mit Veranstaltungen, Publikationen und Multi-Media-Angeboten an die Staatsgründung vor 75 Jahren und nimmt dabei auch aktuelle Fragen in den Blick.

 

Besatzung und Kalter Krieg: Entscheidung für die Gründung eines westdeutschen Teilstaates

Mit der bedingungslosen Kapitulation des Deutschen Reiches endeten im Mai 1945 der Krieg in Europa und das Terrorregime der Nationalsozialisten. Die Siegermächte teilten Deutschland in vier Besatzungszonen ein. Doch schon bald traten die unterschiedlichen Vorstellungen der Alliierten über die Zukunft Deutschlands hervor.

Während 1947 mit dem Zusammenschluss der amerikanischen und britischen Besatzungszone zur Bizone und der Konstituierung des Frankfurter Wirtschaftsrats erste Schritte in Richtung eines eigenständigen Weststaates vollzogen wurden, scheiterten letzte Versuche der Alliierten, sich in der Deutschlandfrage zu einigen. Auf der Londoner Sechsmächtekonferenz entschieden sich im Frühjahr 1948 die USA, Großbritannien, Frankreich und die Benelux-Staaten für die Gründung eines westdeutschen Teilstaates.

 

Doppelte Staatsgründung: Liberale Demokratie im Westen und sozialistische Diktatur im Osten

Mit den Frankfurter Dokumenten erhielten die Ministerpräsidenten der westdeutschen Länder am 1. Juli 1948 den Auftrag, eine verfassunggebende Versammlung einzuberufen. Aus Angst, die deutsche Teilung damit endgültig zu zementieren, beschlossen sie in Absprache mit den Alliierten, einen Parlamentarischen Rat einzuberufen, der anstelle einer Verfassung ein Grundgesetz als Provisorium ausarbeiten sollte.

Am 1. September 1948 trat der Parlamentarische Rat zusammen. Als Präsident des Gremiums wurde Konrad Adenauer der breiten Öffentlichkeit und auch international bekannt und vermittelte in strittigen Fragen zwischen den Fraktionen, den Ländern und den Besatzungsmächten. Nach Abschluss der Arbeiten genehmigten die alliierten Militärgouverneure der drei Westmächte den Text. Am 23. Mai 1949 verkündete Adenauer das Grundgesetz, das daraufhin in Kraft trat. Damit war die Bundesrepublik Deutschland als freiheitlich, parlamentarische Demokratie und als föderaler und sozialer Rechtstaat gegründet. Wenige Monate später, am 7. Oktober 1949, erfolgte auf Weisung Moskaus die Gründung der DDR als sozialistische Diktatur unter der Vorherrschaft der Staatspartei SED.

 

Erste Bundestagswahl und Fraktionsgemeinschaft: Die CDU setzt sich als Partei der Sozialen Marktwirtschaft durch

Mit dem Inkrafttreten des Grundgesetztes begannen die Vorbereitungen auf die erste Bundestagswahl am 14. August 1949. Im Wahlkampf brachte die CDU den Unterschied zur SPD auf die klare Formel: Soziale Marktwirtschaft oder bürokratische Planwirtschaft. Nach dem knappen Sieg der Union fiel schließlich in Adenauers Wohnhaus in Rhöndorf die Entscheidung für eine bürgerliche Koalition.

Am 1. September konstituierte sich die gemeinsame Fraktion von CDU und CSU. Nur als Fraktionsgemeinschaft konnte die Union zur stärksten Kraft im Bundestag werden. Am 15. September wählte der Bundestag Konrad Adenauer zum ersten Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland mit den Stimmen der Union sowie von FDP und DP.

 

Entscheidende Weichenstellungen: Aussöhnung, transatlantische Partnerschaft und Europäische Einigung unter Adenauer

Mit dem Beginn der Regierungsarbeit der bürgerlichen Koalition unter Konrad Adenauer wurden die entscheidenden Weichen gestellt, auf denen die Bundesrepublik auch noch heute aufbauen kann. Dazu zählen die Soziale Marktwirtschaft, die Europäische Einigung und die transatlantische Partnerschaft. Die Aussöhnung mit den ehemaligen Kriegsgegnern und Israel ermöglichte die Integration in die westliche Staatengemeinschaft. Als Regierungspartei hat die CDU diesen Weg maßgeblich geprägt.

Nach den Erfahrungen der nationalsozialistischen Tyrannei waren der antitotalitäre Konsens und die Gewinnung aller Bevölkerungsschichten für den neuen Staat entscheidend für die politische Stabilisierung. Als wehrhafte Demokratie erwies sich das politische System bis heute gleichzeitig als flexibel genug, um auf neue Herausforderungen zu reagieren. 1990 wurde schließlich mit der Wiedervereinigung Adenauers Ziel der Einheit in Freiheit Wirklichkeit.

Am 9. November 1989 fiel die Mauer, die Deutschland 28 Jahre lang geteilt hatte. Es war ein Sieg der Menschen, die sich gegen das Unrechtsregime der SED aufgelehnt hatten. In den darauffolgenden Wochen handelte Helmut Kohl zielstrebig, um Konrad Adenauers Traum von der Einheit in Freiheit zu vollenden.

 

75 Jahre Bundesrepublik: Wie die liberale Demokratie Herausforderungen begegnen kann

Die liberale Demokratie ist eine Erfolgsgeschichte. Gleichzeit steht sie heute mehr denn je unter Druck. Mit Publikationen, Veranstaltungen und Multimedia-Angeboten erinnert die Konrad-Adenauer-Stiftung an die Gründung der Bundesrepublik vor 75 Jahren und nimmt dabei auch aktuelle Fragen in den Blick. Vor welchen Herausforderungen steht die freiheitlich parlamentarische Grundordnung heute und wie ist ihnen zu begegnen? Was macht die Demokratie wehrhaft und wie können wir die Bürgerinnen und Bürger immer wieder neu für die Demokratie gewinnen? Diesen Fragen stellt sich die Konrad-Adenauer-Stiftung.

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Mit dem Online-Portal „Konrad Adenauer“ stellen die Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus und die Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. Informationen und Quellen zum Leben und Werk des ersten deutschen Bundeskanzlers Konrad Adenauerzur Verfügung und zeigen die anhaltende Aktualität seines Denkens und politischen Wirkens auf.

 

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Das Portal „Geschichte der CDU“ enthält die weltweit umfangreichste Sammlung von Quellen und Artikeln zur Geschichte der Christlich Demokratischen Union. Es bietet wissenschaftlich verlässliche Informationen zur Entstehungsgeschichte sowie der weiteren Entwicklung der Partei und der Geschichte Christlich-Demokratischer Parteien in Europa und der Welt.

 

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